So verletzlich ist unsere vernetzte Welt

Marc Elsberg
Marc Elsberg(c) Daniel Novotny
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Der Autor Marc Elsberg hat sich intensiv mit den Folgen eines möglichen Blackouts beschäftigt. Gegenseitige Abhängigkeiten von wichtigen Systemen seien sehr stark gestiegen, sagt er.

Vor einem Monat gingen im New Yorker Stadtteil Manhattan für eine Stunde die Lichter aus. Broadway-Shows mussten abgesagt werden, Menschen steckten in Aufzügen fest, der Verkehr konnte nicht mehr geregelt werden. Noch schlimmer war es vor zwei Monaten in Argentinien und Uruguay: 50 Millionen Menschen waren einen Tag lang von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Folgen: Chaos auf den Straßen und aufgebrachte Bürger. Tankstellen fielen aus, der öffentliche Verkehr kam zum Erliegen.

Marc Elsberg ist überzeugt, dass sich diese Situation in Europa jederzeit wiederholen könnte.

Ein großflächiger Stromausfall von bis zu vier Tagen könne allein durch technische Fehler ausgelöst werden. Bei einem Terroranschlag könne es noch länger dauern, bis das System wieder läuft. Elsberg, dessen Thriller „Blackout“ 2012 zum Wissensbuch des Jahres gekürt wurde, ist heuer in Alpbach zu Gast und diskutiert mit Experten über den Umbau des Energiesystems. Und das, so Elsberg, sei in einem schlechten Zustand, was unter anderem an der „jämmerlich gemanagten“ deutschen Energiewende liege. Ob Österreich es besser mache, sei eigentlich egal: „Wenn anderswo großflächig etwas passiert, dann reißt es die Österreicher mit. Natürlich auch umgekehrt. Es gibt heute kein österreichisches oder deutsches Netz mehr, sondern nur noch ein europäisches.“

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