Warum Trump Grönland kaufen will? Auch China hat damit zu tun

APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
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Seit längerem schon mischt in der Arktis eine weitere Supermacht mit: die Volksrepublik. Peking will sich Schiffsrouten und den Zugang zu wertvollen Ressourcen sichern. Der Eisinsel kommt eine besondere Rolle zu.

Es sollte sich ziemlich schnell herausstellen, dass es kein Scherz war: Der Plan von US-Präsident Donald Trump, die Insel Grönland zu kaufen, für das er sogar eine diplomatische Krise mit Kopenhagen riskierte. Denn je mehr die Erderwärmung die Eismassen auf dem zwei Millionen Quadratkilometer großen Gebiet hinweg schmelzen lässt, je leichter die unterirdisch lagernden Bestände von Eisen, Kupfer, Nickel, Zink, Seltenen Erden, Öl und Gas zugänglich werden, desto bedeutender wird die Insel, ein Tor zum nördlichen Eismeer.

Denn außer den mit Washington verbündeten Arktisstaaten Kanada, Dänemark, Island, Norwegen, Finnland und Schweden lugt nicht nur der militärisch in der Region immer präsentere US-Widersacher Russland auf die politischen und wirtschaftlichen Potenziale der Arktis. Seit geraumer Zeit mischt hier eine weitere Macht mit: China.

Seit 2013 hat die Volksrepublik Beobachterstatus im von den Anrainerstaaten gegründeten Arktischen Rat. Und 2018 erklärte sich China zu einem „arktisnahen“ Land - obwohl den Nordpol und Peking mehr als 5000 Kilometer Luftlinie trennen. Mit ihrem wirtschaftlichen Aufstieg beansprucht die aufstrebende Supermacht mehr Mitspracherecht auf der Welt - auch im äußersten Norden. Peking will die Regeln in der Arktis nicht mehr nur befolgen, sondern aktiv mitgestalten. Schließlich seien auch Chinas Küsten von den Folgen der schmelzenden Polarkappen betroffen.

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