Fachkräfte: Rezeptionisten und Köche werden zu Werbebotschaftern

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Endlich bekommen Fachkräfte ihren Platz beim Europäischen Forum Alpbach. Auf Einladung der Alpbach-Clubs Senza Confini und Steiermark.

Es tut sich also etwas beim Europäischen Forum Alpbach: Jahrzehntelang waren es so gut wie ausschließlich Studierende, die als Stipendiaten an den Veranstaltungen teilnehmen konnten. Das brechen die bei den Alpbach-Clubs Senza Confini und Steiermark auf: Sie verliehen erstmals sieben Stipendien an Fachkräfte für die Technologiegespräche. Um ein Zeichen zu setzen, wie wichtig Facharbeit für die heimische Wirtschaft ist.

Eine von ihnen ist Veronika Bader-Bachmann. Die 22-jährige Kärntnerin maturierte an einer HAK, arbeitet beim Eventmanagement-Softwarehersteller Liland IT in Ferlach und studiert daneben BWL an der Universität Klagenfurt. Oder Lukas Begusch (25), gelernter Speditionskaufmann, der seit fast zehn Jahren für Gebrüder Weiss in Maria Saal in Kärnten tätig. Oder die Steirerin Jaqueline Thomaser. Nach der AHS-Matura begann die 24-Jährige bei AVL List in Graz in der Haustechnik zu arbeiten. Dort absolvierte sie eine Elektrotechnikerinnen-Lehre und schloss parallel dazu die HTL ab.

Sie diskutierten in Alpbach mit anderen Stipendiaten und Vertretern aus Wirtschaft und Politik über die Digitalisierung. Fazit: Digitalisierung bringt neben vielen technologischen Neuerungen bringt sie vor allem eines: eine Veränderungen der Erwartungshaltung.

Michael Fellner von der Forschungsförderungsgesellschaft unterlegte das mit zwei Beispielen: Rezeptionisten müssen PR-Spezialisten für ihr Haus werden. Viele ihrer Arbeitsabläufe sind digitalisiert, die müssen sie beherrschen, aber umso stärker kommt es auf ihre soziale Kompetenz an. Oder Köche: Sie müssen im Blick haben, ihre Speisen noch fotogener zuzubereiten. Denn Gäste fotografieren, was sie auf den Teller bekommen und schicken ihn über Social Media in die Welt – das kann Werbung sein oder das genaue Gegenteil.

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