In der Schule der Barbaren

10.000 Kilometer durch Europa: Erika Mann und Ricki Hallgarten, Rom 1931.
10.000 Kilometer durch Europa: Erika Mann und Ricki Hallgarten, Rom 1931.Ullstein Bild/Picturedesk
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„Das Provisorische als Lebenselixier“ – Erika Mann hielt es nie lange an einem Ort. Sie fuhr Autorennen und schrieb einen Bestseller über die Jugend im Dritten Reich. Vor 50 Jahren starb die Schauspielerin und Publizistin.

Eine eigene Bleibe hatte sie nie: Erika Mann wohnte zeit ihres Lebens entweder bei ihren Eltern in München, Zürich, Princeton, Los Angeles oder in Hotels. Sie war eine Reisende, war in Eisenbahnwaggons ebenso zu Hause wie in Hotels an der französischen Riviera oder in New York – als Schauspielerin, Kabarettistin, Feuilletonistin, Rennfahrerin, Vortragende, Kriegskorrespondentin der BBC, Autorin, Publizistin und Nachlassverwalterin ihres Vaters, Thomas Mann. Sie widmete viele Jahre ihres Erwachsenenlebens der Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus. Am 27. August 1969 starb Erika Mann 64-jährig in Zürich. Dem „Familienfluch“ des Schreibens war sie, wie fast alle Mitglieder der Familie Mann, nicht entkommen.

Die Tochter des „Zauberers“, wie sie ihren Vater nannte, und Enkelin der Schriftstellerin und Feministin Hedwig Dohm begann ihr Berufsleben als Schauspielerin. Mit 22 Jahren unternahm sie gemeinsam mit ihrem Bruder Klaus, mit dem sie nahezu symbiotisch verbunden war, eine Weltreise, die neun Monate lang dauern sollte. In Amerika wurden die beiden als die „Literary Mann Twins“ bestaunt. Die auf der Reise angehäuften Schulden beglich später der Vater.

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