Weit gereister Krebs

Spielen birgt keine Gefahr, aber beim Sex kann das uralte Erbe mit Zellen der Genitalien weitergereicht werden.
Spielen birgt keine Gefahr, aber beim Sex kann das uralte Erbe mit Zellen der Genitalien weitergereicht werden.(c) Getty Images (Maya Karkalicheva)
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Ein infektiöser Tumor, der vor etwa 6000 Jahren beim Sex von einem Hund auf einen anderen kam, lebt heute auf der ganzen Erde.

Das älteste Lebewesen der Tierwelt ist zugleich eines der spukhaftesten, es entstand vor etwa 6000 Jahren in Ostasien und ist heute über die ganze Erde verbreitet: Es heißt TVT, transmissibler venerischer Tumor, oder auch Sticker-Syndrom, und ist ein Krebs, der von einem Hund an den nächsten weitergereicht wird, beim Sex. Dass das möglich ist, zeigte 1876 der russische Tierarzt Mstislav Novinski, er rieb Zellen eines befallenen Tiers in die Genitalien von unbefallenen.

Bald wucherte der Krebs auch dort. Dergleichen ist extrem selten, man kennt Ähnliches nur bei fünf Muscheln und zwei Säugetieren, am furchterregendsten ist der Schrecken bei Tasmanischen Teufeln (und, weniger schlagzeilenträchtig, bei Syrischen Hamstern). Diese Beuteltiere haben ihren Namen daher, dass sie einander höchst aggressiv mit den Zähnen in die Gesichter fahren, dort frisst dann die Geschwulst – sie heißt Tasmanian Devil Face Tumor Disease (DFTD), – bis die Tiere selbst nicht mehr fressen können und verhungern.

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