Verluste am Amazonas womöglich folgenschwer.
Das Amazonas-Einzugsgebiet inklusive seiner Räume in Brasiliens Nachbarstaaten wie Peru, Surinam, Bolivien und Venezuela wird mit etwa sechs bis sieben Millionen Quadratkilometern Fläche (etwa das 72- bis 83-Fache der Fläche Österreichs) angegeben. Der Großteil davon ist Urwald. Brasilien gesamt misst rund 8,5 Millionen km2, es ist das fünftgrößte Land der Welt.
Laut des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung sind von August 2018 bis Ende Juli 2019 rund 6830 Quadratkilometer Tropenwald gerodet worden, das ist etwas weniger als die Fläche des Landes Salzburg. Dazu kommen Berichte über Verluste durch Waldbrände im brasilianisch-bolivianischen Grenzraum von fast 8000 km2. Die Abholzung der im Kern Millionen Jahre alten Wälder gilt unter anderem als Bedrohung für das Weltklima, weil sie Kohlendioxid binden und für Lebewesen nötigen Sauerstoff erzeugen. Durch die Feuer wird CO2 emittiert, was den Treibhauseffekt fördern kann.
Umgekehrt wird argumentiert, dass die Meere als Kohlendioxidspeicher viel wichtiger seien als alle Wälder zusammen, dass am Amazonas im Jahr angeblich mehr Biomasse nachwachse, als durch Brände und Rodungen verloren gehe, und dass die bisher genannten Flächenverluste seit August 2018 nur etwa 0,25 % der Gesamtfläche der Amazonaswälder ausmachen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2019)