Neustart im Burgtheater, Krieg und Gelächter

Burgtheater: Das Team ist so wichtig wie der Direktor. Auch wenn der im Mittelpunkt steht.
Burgtheater: Das Team ist so wichtig wie der Direktor. Auch wenn der im Mittelpunkt steht.APA/HANS KLAUS TECHT
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Der erste Spielplan von Burgchef Martin Kušej durchmisst Welten und Zeiten. Das Publikum kann mit den Bakchen rasend werden, linke Prinzipientreue auf einer Party erkunden, Faust explodieren sehen. Was steckt dahinter an Konzepten und Geld?

„Was, hier? In dieser muffigen Atmosphäre?“ Rief 1986 Thomas Bernhards Theatermacher, gespielt von Traugott Buhre, ins Publikum. Es war der Auftakt der Direktion Claus Peymanns, wer Bernhard kannte, lachte, andere zürnten: Das heilige Burgtheater als schäbiges Wirtshaus. Provozieren ist schwerer geworden. Doch auch in Martin Kušejs erster Spielzeit wird jemand: „Welch eine Bruchbude!“ schimpfen. Das Burgtheater ist aber damit nicht gemeint, sondern die Wohnung von Martha und George in Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ Was hat diese Saison zu bieten? Was erfreut, was nervt? Eine Analyse zu Konzept, Autoren und Stücken, Design, Finanzen und Publikum.

Autoren und Stücke

Blondinen bevorzugt, das ist nicht nur ein bekannter Film mit Marilyn Monroe, sondern auch ein Phänomen, das die deutsche Autorin Gesine Danckwart mit Caroline Peters ab Oktober im Kasino unter dem Titel „The Blond Project“ untersuchen wird. Danckwart und Wajdi Mouawad, dessen Drama, „Vögel“, die Liebesgeschichte einer Amerikanerin mit arabischen Wurzeln und eines Israeli deutscher Herkunft, ab Mitte September im Akademietheater zu sehen ist, sind in Wien keine Unbekannten. Danckwart wirkte am Schauspielhaus, Mouawad hatte mit dem Nahost-Stück „Verbrennungen“ einen großen Erfolg. „Vögel“ war bereits in Stuttgart zu sehen: „Eine Katastrophe antiken Ausmaßes“, so die Internetplattform „nachtkritik.de“.

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