Anleitung zum Spenden-Keilen

Spenden wie jene von Heidi Horten an die ÖVP wären eigentlich nicht mehr möglich.
Spenden wie jene von Heidi Horten an die ÖVP wären eigentlich nicht mehr möglich.(c) Starpix/picturedesk.com
  • Drucken

Ein Leitfaden für Parteimanager: Wie Sie trotz restriktiver Gesetzeslage weiterhin fast unbegrenzt Mittel für Ihre Partei lukrieren können.

Schon bisher haben die Parteien die Schlupflöcher im Gesetz gut genutzt: Dass Großspenderin Heidi Horten ihre Zuwendungen an die ÖVP so gestückelt hat, dass keine Meldung an den Rechnungshof erfolgen musste, ist nur ein Beispiel dafür. Nach der neuen Gesetzeslage sind Spenden über 7500 Euro in Jahr gar nicht mehr möglich. Aber wird es sie auch nicht mehr geben? Zweifel sind angebracht. „Viele Punkte im Gesetz lassen sich ganz leicht und ganz legal umgehen“, weiß Mathias Huter, Generalsekretär des Forums Informationsfreiheit. Wie? Hier ein kleiner Leitfaden für Parteimanager:

Setzen Sie auf Sponsoring. Wozu spenden? Wenn Sie einem Unternehmen eine Gegenleistung anbieten können, eine Werbefläche bei einer Veranstaltung zum Beispiel, sind auch Zahlungen von mehr als 7500 Euro möglich. Der Vorteil für das Unternehmen: Sponsoring ist steuerlich absetzbar. Der Vorteil für die Partei: Sponsoring fließt nicht in die jährliche Spendenobergrenze von 750.000 Euro ein. Und Verträge sind auch mit Unternehmen möglich, von denen keine Spenden angenommen werden dürfen, nämlich Staatsbetriebe und ausländische Firmen. Veröffentlicht werden müssen Sponsorbeträge, die übers Jahr gerechnet 12.000 Euro übersteigen – das allerdings erst im Rechenschaftsbericht, der im Folgejahr erstellt werden muss.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

NR-WAHL: ORF SENDUNG: KLARTEXT - DIE KONFRONTATION DER SPITZENKANDIDATEN
Nationalratswahl 2019

Wer hat Angst vorm Rechnungshof?

SPÖ und FPÖ misstrauen dem Prüfungsgremium. Die ÖVP stimmte gegen ein Einsichtsrecht des Rechnungshofs in die Bücher der Parteien. Nun aber erklärt sie, dafür zu sein. Und doch ist eine rasche Novelle unrealistisch.
Schummelt die ÖVP bei den Wahlkampfkosten?
Nationalratswahl 2019

Warum Parteiangaben kaum überprüfbar sind

Die ÖVP will den „Falter“ klagen, weil dieser der Partei unlautere Tricks vorwirft. Tatsächlich gibt es Gesetzeslücken, die man „kreativ“ gestalten kann. Doch ob eine Partei illegal handelt, ist für den Rechnungshof schwer feststellbar.
Austrian Peoples Party (OeVP) Secretary General Nehammer addresses the media in Vienna
Medien

ÖVP klagt "Falter" nach Bericht über Wahlkampfkosten

Der am Montag veröffentlichte Bericht über angeblich eingeplante erhöhte Wahlkampfkosten enthalte Behauptungen, die in der Art nicht stimmen würden. Die ÖVP klagt die Zeitung nun auf Unterlassung.
Neos-Abgeordneter Nikolaus Scherak
Meta-Nachrichten

Neos an Kurz: Keine "Märchen" über Parteifinanzen erzählen

Die ÖVP habe „nie mit uns für mehr Transparenz bei den Parteifinanzen gestimmt“, kritisiert der Neos-Klubchef. Die SPÖ fordert von ÖVP-Chef Kurz, die Vorwürfe der doppelten Buchführung aufzuklären.
Offiziell veranschlagt Sebastian Kurz' Partei laut "Falter" nur 6,3 Millionen Euro für den Wahlkampf.
Nationalratswahl 2019

ÖVP plant angeblich wieder mehr Wahlkampfkosten als erlaubt

Die ÖVP soll entgegen den Beteuerungen, die gesetzliche Vorgabe von sieben Millionen einzuhalten, auch heuer vorhaben, die Wahlkampfkostengrenze zu überschreiten, berichtet der „Falter“.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.