Debatten gehören zur Universität

Meinungsfreiheit: Das muss man auf Unis sagen dürfen

Debatte. Kulturkampf in Siegen: Ein Professor lud rechtslastige Gastredner ein, die Studenten wollten es verhindern. Der Rektor sah sich im Konflikt als Vermittler – und zieht nun ein bitteres Fazit.

Im vorigen Herbst brach in Siegen der Krieg aus – wenn auch nur ein Krieg der Worte und Ideologien. Ein Philosophieprofessor an der Universität der nordrhein-westfälischen Stadt lud für sein Seminar über Meinungsfreiheit zwei rechtslastige Gastreferenten ein: Thilo Sarrazin und den AfD-Kulturpolitiker Marc Jongen. Manche Kollegen und große Teile der Studentenschaft liefen dagegen Sturm. Zwischen den Fronten stand als Rektor Holger Burckhart, selbst Philosoph und am Montag zu Gast in Alpbach.

Im Gepäck wird er das deutsche Grundgesetz haben, um zu zeigen, vor welchem Dilemma er stand: Die Verfassung garantiert die Freiheit der Wissenschaft – jeder Lehrende kann einladen, wen er will, solange die politische Neutralität gewahrt bleibt. Aber da gibt es auch noch den Artikel 1 über die Würde des Menschen, die unantastbar sei. Wenn die Gäste nun ausländerfeindliche Parolen verbreiten würden, „was soll ich dann unseren 2500 internationalen Studenten sagen?“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.