Industriellenvereinigung begibt sich auf Präsidentensuche

IV-Präsident Georg Kapsch kann nach zwei Funktionsperioden nicht mehr kandidieren.
IV-Präsident Georg Kapsch kann nach zwei Funktionsperioden nicht mehr kandidieren.REUTERS
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IV-Präsident Georg Kapsch kann nach zwei Funktionsperioden nicht mehr kandidieren. Das Rennen um die Nachfolge ist derzeit ganz offen. Vielleicht gibt es nach langem wieder eine Kampfabstimmung.

Die einflussreiche Industriellenvereinigung (IV) beginnt mit ihrer informellen Suche nach einem neuen Präsidenten. Die Wahl findet zwar erst im Juni kommenden Jahres statt. Bereits jetzt bildet sich aber eine Kommission, die sich auf die Suche nach passenden Kandidaten begibt. Der aktuelle Präsident, Georg Kapsch, kann nach zwei Perioden nicht mehr kandidieren. Eine Periode dauert vier Jahre.

Üblicherweise nennt die mit der Kandidatenfindung betraute Kommission nach zahlreichen Evaluierungen und Gesprächen schlussendlich eine Person, die hernach vom 120-köpfigen IV-Bundesvorstand gewählt wird. Aber auch Kampfabstimmungen gab es schon. Das war zuletzt vor der ersten Funktionsperiode von Peter Mitterbauer im Jahr 1996 der Fall, als er gegenüber Helmut Longin den Vorzug erhielt.

Ob es auch bei der kommenden Wahl mehr als einen Kandidaten gibt, ist aus aktueller Sicht völlig offen. Einige Personen haben sich zuletzt schon selbst ins Spiel gebracht oder wurden von Medien als potenzielle Kandidaten genannt. Dem Vernehmen nach hat auch das Industriebundesland Oberösterreich, bzw. die dortigen Industriellen, den großen Wunsch, wieder einmal einen Präsidenten zu stellen. Das könnte dann womöglich der frühere voestalpine-Chef Wolfgang Eder sein. Eder wollte darüber jedenfalls den Sommer über nachdenken. Genannt wurden in Medien bisher auch der Geschäftspartner von Investor Michael Tojner und Vorarlberger IV-Präsident Martin Ohneberg sowie Karin Exner-Wöhrer, Vorstandsvorsitzende der Salzburger Aluminium Gruppe.

Bisher keine Frau an der Spitze

Eine Frau gab es in der 150-jährigen Geschichte der IV jedenfalls noch nie eine als Präsidentin oder Generalsekretärin. Präsident kann auch nur eine Person aus dem 120-köpfigen Bundesvorstand werden. Vertreten sind dort Eigentümer und Vorstandschefs. Die IV ist hier ein Abbild der Eigentümerstrukturen ihrer Mitgliedsfirmen - der Frauenanteil ist nicht der höchste. Als undenkbar wird von Insidern aber ein Präsidium angesehen, in dem eine Frau nicht zumindest als Stellvertreterin des Präsidenten fungiert. Kapsch hat derzeit nur männliche Stellvertreter: Otmar Petschnig, Axel Greiner und Hubert Bertsch.

Dem Vernehmen nach gibt es bei den Wünschen zum neuen Präsident einige Denkschulen. So sind die einen für Verjüngung, andere bauen mehr auf Erfahrung und sehen ein junges Alter nicht als Vorteil.

Die IV ist die freiwillige und unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Industrie. Sie ist ein Verein mit aktuell mehr als 4.500 Mitgliedern und versteht sich als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Politik und lobbyiert als solche. Dabei arbeitet sie als Interessenvertretung, Thinktank, Netzwerk und Servicepartner.

(APA)

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