Für Norbert Hofer ist die Partei derzeit nur schwer zu kontrollieren. Droht den Freiheitlichen ein zweites Knittelfeld?
Auch wenn Heinz-Christian Straches Auftritte zuletzt etwas anderes suggeriert haben: Die Mehrheit in der FPÖ – und zwar eine absolute – ist der Meinung, dass eine Rückkehr des ehemaligen Parteichefs ausgeschlossen ist. Zumindest im Moment. Straches Verdienste um die Partei sind der Grund, warum sich die meisten Parteifreunde (noch) mit öffentlicher Kritik zurückhalten. Nicht so Gottfried Waldhäusl, Landesrat in Niederösterreich: „Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, wenn er vor dem Scherbenhaufen seines Lebenswerks steht und dennoch jeden zweiten Tag barfuß in die Scherben tritt?“, meinte Waldhäusl vor Kurzem – und wurde dafür von Strache gerügt. Von Philippa Strache, der Ehefrau seines Ex-Chefs, die am 29. September für den Nationalrat kandidiert.
Was ist denn plötzlich mit den Freiheitlichen los? Der Waldhäusl–Strache-Konflikt ist symptomatisch für die Gesamtsituation der Partei. Bis zur Ibiza-Affäre war die FPÖ stets ein Monolith gewesen, geschlossen nach außen, auch wenn es intern Konflikte gab. Doch nun bröckelt die blaue Fassade. Dahinter kommt ein Machtkampf zum Vorschein – mit vier tonangebenden Blöcken.