OECD findet Vermögensteuer-Idee der SPD gut

Sie wirke weniger verzerrend als die hohe Besteuerung von Arbeitseinkommen, hätten hauseigene Studien ergeben, so die Industriestaaten-Organisation.

Die Industriestaaten-Organisation OECD spricht sich für eine Vermögensteuer in Deutschland aus. "Grundsätzlich sehen wir bei der OECD Vorteile in einer Vermögensbesteuerung", sagte die Deutschland-Expertin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Nicola Brandt, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Hauseigene Studien zeigten, "dass sie weniger verzerrend wirkt und damit weniger negative Effekte auf das Wirtschaftswachstum hat als zum Beispiel eine hohe Besteuerung von Arbeitseinkommen", erklärte Brandt. "Sie ist auch in der Regel verteilungsgerecht, weil Vermögen insbesondere in Deutschland sehr ungleich verteilt sind."

OECD auch für höhere Erbschaftssteuer

Das SPD-Präsidium hatte sich am Montag für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer ausgesprochen und Eckpunkte beschlossen. Der kommissarische SPD-Co-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel betonte, dass die SPD relativ hohe Freibeträge anstrebe, damit wirklich nur Multimillionäre und Milliardäre zur Kasse gebeten würden. Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier lehnte das Vorhaben ab. Eine Vermögensteuer verhindere Investitionen und gefährde Arbeitsplätze, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk.

"In Deutschland befürworten wir konkret eine höhere Besteuerung von Grund und Boden durch Aktualisierung ihrer Bewertung, die als Steuerbemessungsgrundlage herangezogen wird", betonte hingegen OECD-Expertin Brandt. "Es gibt auch Raum für eine höhere Erbschaftssteuer, auch für Familienunternehmen." Die Zahlungen müssten aber richtig organisiert und genügend Zeit dafür eingeräumt werden.

(APA/Reuters)

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