Reaktionen. Zahlreiche Manager und Politiker würdigten in Reaktionen die Arbeit von Ferdinand Piëch und trauern auch „um den Auto-Enthusiasten“.
Wien. Ihr Verhältnis war zeitlebens angespannt, gestern aber würdigte Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche Automobil Holding SE und Sprecher der Familie Porsche, seinen Cousin als großen Manager. „Wir trauern mit der Familie um Ferdinand K. Piëch, den außergewöhnlichen Manager und Ingenieur, den Strategen und ganz einfach auch den Auto-Enthusiasten, der er zeitlebens war.“
Hans Michel Piëch, Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Sprecher der Familie Piëch, meinte in einer Stellungnahme: „Das Lebenswerk meines Bruders reicht weit über die Unternehmen hinaus, für die er tätig war. Er hat die deutsche Automobilindustrie geprägt wie kein Zweiter.“
Mit Fahnen auf Halbmast würdigt der Volkswagen-Konzern seinen langjährigen Konzernchef und späteren Aufsichtsratsvorsitzenden. „Ferdinand Piëch hat Automobilgeschichte geschrieben – als leidenschaftlicher Manager, genialer Ingenieur und als visionärer Unternehmer“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch.
Konzernchef Herbert Diess bezeichnete Piëch als mutig, unternehmerisch konsequent und technisch brillant. Er habe vor allem „Qualität und Perfektion bis ins Detail in den Automobilbau gebracht und tief in der Volkswagen-DNA verankert.“
Bernd Osterloh, VW-Gesamtbetriebsratschef, sprach vom Ableben eines „großen Managers und Ingenieurs“. „Volkswagen stünde ohne Ferdinand Piëch nicht da, wo wir jetzt stehen.“
Der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, das mehr als 20 Prozent der VW-Anteile hält, Stephan Weil, nannte Piëch einen der „großen Unternehmer in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“. Er habe sich um Volkswagen und damit um Niedersachsen große und bleibende Verdienste erworben.
Ferdinand Piëch gehöre zu den weltweit „bedeutendsten Unternehmensführern unserer Zeit“, erklärte Deutschlands ehemaliger Bundeskanzler, Gerhard Schröder, gestern in einer Mitteilung. „Er hat die globale Automobilbranche über mehrere Jahrzehnte geprägt.“
Die Automobilindustrie verliere mit Ferdinand Piëch „einen großen Unternehmer und leidenschaftlichen Ingenieur, der höchste Ansprüche an Qualität, Sicherheit, Effizienz und Design des Automobils legte“, betonte VDA-PräsidentBernhard Mattes.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2019)
