1947 war eine separate Gesellschaft auf österreichischem Boden gegründet worden.
Wien. Nach Kriegsende mussten rasch die richtigen Weichen gestellt werden – Ferdinand Porsches Stuttgarter Konstruktionsbüro drohte Enteignung. Porsche-Tochter Louise, ihr Mann Anton Piëch (die Eltern von Ferdinand Piëch) und Ferry Porsche mühten sich, ihre Anteile an der Stuttgarter Firma, die nach Gmünd und Zell am See ausgelagert worden war, herauszulösen. Ferry Porsche verantwortete als Entwickler das Geschäft in Deutschland, Louise Piëch den Import von VW-Produkten – zunächst nur der Käfer – nach Österreich. Dafür war 1947 eine separate Gesellschaft auf österreichischem Boden gegründet worden, die heutige Porsche Holding.
Anton Piëch starb bereits 1952 mit 58 Jahren, sodass Louise als Alleinerzieherin den Familienbetrieb weiterführte und ausbaute. Zu VW und Porsche kam erst Jahrzehnte später mit Seat eine dritte Konzernmarke dazu. Die große Expansion begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs, zunächst nach Ungarn, darauffolgend in andere Länder Osteuropas. 2009 verkauften die Gründerfamilien Porsche und Piëch die Holding an die Volkswagen AG. Die wirtschaftliche Bilanz ist ansehnlich: Die Porsche Holding gilt als größtes Privatunternehmen des Landes und als größter Autohändler Europas. 2018 erwirtschafteten 30.900 Mitarbeiter mit fast einer Dreiviertelmillion verkauften Fahrzeugen 20,4 Mrd. Euro Umsatz. Neben Europa ist der Konzern in Kolumbien, Chile, China, Malaysia, Singapur, Brunei und Japan tätig.(tiv)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2019)