Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat die Arbeitsbedingungen bei Leihfirmen von E-Rollern kritisiert. Mitarbeiter würden in Scheinselbstständigkeit unter dem Mindestlohn arbeiten, es fehle die Kontrolle.
Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat scharfe Kritik an den Arbeitsbedingungen bei E-Scooter-Leihfirmen geübt. In der ARD-Sendung "Report München", die am Dienstagabend ausgestrahlt werden sollte, sprach die Dienstleistungsgewerkschaft von mitunter "prekären Verhältnissen".
So griffen die Firmen zum Abholen und Aufladen der E-Tretroller oft auf Subunternehmen und Privatpersonen zurück. "Die meisten werden es schwer haben, den Mindestlohn zu erreichen", sagte der Sprecher von Verdi Bayern, Hans Sterr, dem ARD-Magazin.
Dem Bericht zufolge wollten oder konnten mehrere angefragte Verleihfirmen keine genauen Angaben zur Bezahlung ihrer Mitarbeiter machen. Der E-Scooter-Branche fehlten Kontrolle und klare Regeln, bemängelte Sterr. So werde etwa durch Scheinselbstständigkeit ein neuer Niedriglohnsektor begünstigt.
Ein Problem sei außerdem, dass durch die Auslagerung an Privatpersonen auch das Risiko an diese abgegeben werde - etwa bei Fragen der Haftung und Versicherung, kritisierte Verdi. Die elektrischen Tretroller sind seit Mitte Juni in Deutschland zugelassen.
(APA/AFP)