Wasserstoff - das ewige Wunderkind ist wieder da

Archivbild: Eine Wasserstoff-Tankstelle im deutschen Siegen
Archivbild: Eine Wasserstoff-Tankstelle im deutschen Siegen(c) imago images / Rene Traut (Rene Traut via www.imago-images.de)
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Die ÖVP preist Wasserstoff als ultimative Lösung im Klimakampf. Konzerne springen auf den Zug auf, doch bleiben nüchtern: Dem Brennstoff der Zukunft steht der Durchbruch erst bevor.

Seit fast hundert Jahren gilt Wasserstoff als „der Brennstoff der Zukunft“. Und tatsächlich haben die Menschen mit dem vielseitigen Element schon einiges erreicht: So hat Wasserstoff einst Zeppeline angetrieben und der Nasa erst die Raumfahrt ermöglicht. Heute haben Politiker und Unternehmen wieder einmal Großes im Sinn: Wasserstoff sei die ultimative Lösung für die Klimaprobleme der Welt, verkündete die ÖVP kürzlich. Wasserstoff im Tank soll Elektroautos verdrängen, die Industrie CO2-frei machen und endlich ein brauchbarer Speicher für Ökostrom werden. Eine halbe Milliarde Euro soll in den kommenden Jahren an Unternehmen fließen, die an dieser Technologie forschen.

Zwei davon haben am Dienstag in Alpbach das Thema etwas genauer unter die Lupe genommen. Wie viel Hype steckt im aktuellen Wasserstoff-Boom, fragten sich Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber und OMV-Boss Rainer Seele. Ihr Fazit: Das Potenzial ist enorm, die Realisierung (noch) schwierig.

Die OMV wird kein Wasserstoff-Unternehmen werden“, sagte Rainer Seele. „Kurzfristig wird hier kein großer Durchbruch schaffbar sein.“ Das sage er aus eigener Erfahrung. Die OMV habe „ein paar Millionen für Wasserstofftankstellen in den Sand gesetzt“. Da bisher kaum Wasserstoffautos produziert würden, stünden diese nun als „moderne Museen“ in der Gegend herum. Interessant sei auch, dass weniger als ein Prozent des global gehandelten Wasserstoffs wirklich aus erneuerbaren Quellen produziert werde. „Der Rest ist aus Gas“.

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