Dietrich Mateschitz (im Bild mit seiner Freundin in Spielberg) besitzt als zweitreichster Österreicher (nach den Familien Porsche und Piëch) laut Wirtschaftsmagazin Trend etwa 15,6 Milliarden Euro.
Analyse

Sind die Österreicher reich genug für Vermögensteuern?

Die SPÖ greift ihre Forderung nach einer Vermögen- und Erbschaftsteuer wieder auf. Aber wie reich sind die Österreicher überhaupt? Die Angaben variieren stark.

Über Geld spricht man nicht – schon gar nicht in Österreich. Und wenn doch, schätzt man sein privates Vermögen eher gering ein. Reich sind immer die anderen.

Die Experten der Nationalbank (OeNB) machen diese Erfahrung bei ihrer „Household Finance and Consumption Survey" (HFCS), die als Grundlage für alle Studien zum Privatvermögen der Österreicher dient. Die sehr Reichen verweigern entweder die Auskunft oder geben deutlich geringere Vermögenswerte an. In der Studie wird nicht einmal die Höhe des Privatvermögens der Österreicher genannt. Rechnet man als Leser die Angaben hoch, kommt man auf ein Nettovermögen (also ohne Schulden) von etwa 1000 Milliarden Euro.

Wobei: „2014 waren die höchsten erfassten Vermögen im HFCS 43 Millionen Euro", erklärt Mathias Moser vom „Research Institute Economics of Inequality" der Wirtschaftsuniversität Wien. Über so ein Vermögen kann ein Dietrich Mateschitz nur lachen. Der Red-Bull-Mitgründer besitzt als zweitreichster Österreicher (nach den Familien Porsche und Piëch) laut Wirtschaftsmagazin Trend etwa 15,6 Milliarden Euro.

Hochgerechnetes Vermögen

Deshalb rechnen Universitäten und Institute die Zahlen des HFCS hoch – und kommen beim Privatvermögen eben nicht nur auf 1000 Milliarden Euro, sondern auf – je nach Institut – zwischen 1300 und 1700 Milliarden Euro.

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