Politisch korrekt

Ach, hätte sie doch lieber geschwiegen! So aber ist sie durch eigene Schuld ins Visier der ÖVP gelangt: Christiane Hörbiger, TV-Ikone, Tochter berühmter Eltern, ausgezeichnet mit allen Publikumspreisen, die es zu gewinnen galt – sie hat die Volkspartei zutiefst verärgert.

In einem Video-Clip hat sie vehement Partei ergriffen für Rot, Grün und Liste Pilz. In einem Aufwaschen bezeichnete sie die Aktionen von Sebastian Kurz als „verblödet“.
Der Aufschrei aus dem türkisen Lager hallte durch dieses letzte August-Wochenende . . . Noch gleichen Tages nahmen die SPÖ und die ihr verbundenen Künstler, Intellektuellen und Journalisten Partei für Frau Hörbiger: Endlich äußere eine Prominente unbefangen ihre eigene Meinung. Und „verblödet“ – ich bitt' Sie, das treffe schon den richtigen Ton! Eh viel zu harmlos. Schon am Abend – Programmänderung! – flimmerte ein runder Tisch über die hochsommerlich trägen Bildschirme: „Kunst darf alles. Sie muss beleidigen.“ Nicht nur Werner Kogler sandte Smileys, Peter Pilz drohte einen U-Ausschuss für die Freiheit der Kunst an.
Und in den Redaktionen erscholl ein „Ruf wie Donnerhall“: Frau Hörbiger vor den Vorhang! Zugabe!! Der Jubel kannte keine Grenzen. Und Frau Hörbiger, die es gewagt hat? Sie ist nun endgültig heiliggesprochen. Gefaltert und lachsrosa. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

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