Peking setzt in Hongkong auf Zermürbungstaktik

Eine Demonstrantin verlor durch ein Gummigeschoß der Polizei ein Auge – andere Aktivisten solidarisieren sich.
Eine Demonstrantin verlor durch ein Gummigeschoß der Polizei ein Auge – andere Aktivisten solidarisieren sich.(c) APA/AFP/ANTHONY WALLACE (ANTHONY WALLACE)
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China sendet militärische Drohsignale, doch die Demonstranten zeigen keine Ermüdungserscheinungen. Eine Lösung scheint weit entfernt.

Es waren bedrohliche Bilder, die Chinas Staatsmedien frühmorgens am Donnerstag veröffentlichten: Während im Norden Militärfahrzeuge der Volksbefreiungsarmee die Grenze nach Hongkong überquerten, legte weiter südlich die Marine an ihrer Basis in der Hafenstadt an. Reine Routine sei die Truppenrotation, beteuerte der Militärposten in der Sonderverwaltungszone – wie in den 22 Jahren seit der Übergabe der früheren britischen Kolonie an Peking. Die geschätzt 8000 bis 10.000 Soldaten an beiden Seiten der Grenze sollen „Hongkongs Wohlstand und Stabilität sichern“.

Dennoch. So gewöhnlich, wie das chinesische Militär weismachen wollte, war das Manöver nicht, auch der Zeitpunkt war brisant.

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