Raphaela Edelbauer lässt ihre Heldin Ruth in einem kuriosen Ort landen: Groß-Einland, wo die lineare Zeit aufgehoben scheint. Das Dorf ist von einem großen Loch geprägt: Darin kann man vieles verschwinden lassen.
Siebenhundertfünfzig verschwundene Menschen und eine Gemeinde, die quasi über Nacht zur Monarchie zurückgekehrt war.“ Im Roman „Das flüssige Land“ erzählt Raphaela Edelbauer von einem Loch, in dem unliebsame Erinnerungen und unerwünschte Geschichte verschwinden. Und von einer Frau, die Licht ins Dunkel bringen möchte.
Als Ruth vom Unfalltod ihrer Eltern erfährt, macht sie sich auf den Weg in das kleine niederösterreichische Dorf, in dem diese aufgewachsen sind – kein einfaches Unterfangen, ist es doch auf keiner Landkarte verzeichnet. Nach mehrtägiger Suche in der Umgebung, in der sie den Ort namens Groß-Einland vermutet, strandet Ruth unvermittelt, nach langem Geholper über Trampelpfade und Waldschneisen mit zerstörtem Auto, vor dem Ortsschild.