Brexit als Herausforderung

Honda schloss sein Werk in Großbritannien.
Honda schloss sein Werk in Großbritannien.APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL
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Die britische Autoindustrie leidet massiv unter dem Brexit. Im ersten Halbjahr wurden um 20 Prozent weniger Autos produziert.

Kaum ein Industriezweig leidet so unter den Folgen der Brexit-Abstimmung wie die britische Autoindustrie. Entsprechend zurückhaltend sind die Unternehmen: Im ersten Halbjahr 2019 wurden gerade einmal 90 Millionen Pfund investiert, 2015 – dem Jahr vor dem Brexit-Votum – waren es 2,5 Milliarden Pfund. Die Autoproduktion sei „im Rückwärtsgang“, berichtet der deutsche Nachrichtensender NTV: In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden mit 660.000 Autos um ein Fünftel weniger hergestellt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der japanische Hersteller Honda schloss sein Werk in Großbritannien, Nissan verlagerte die Produktion, Toyota will seinen Standort „überprüfen“. Schwierige Zeiten für die etwa 800.000 Beschäftigten, die direkt oder indirekt in der Autoindustrie in Großbritannien tätig sind (170.000 davon im Produktionssektor).

Die Japaner machen etwa die Hälfte der britischen Autoproduktion aus. Die heimischen Hersteller trifft die Krise noch härter: Jaguar Land Rover (JLR), im Besitz der indischen Tata Motors, gab im Jänner den Abbau von 4500 Stellen bekannt, etwa zehn Prozent der Beschäftigten in Großbritannien. JLR leidet nicht nur wegen des Brexit, sondern vor allem wegen des schwächelnden Geschäfts in China. Mit Umstrukturierungen will die Marke 2,5 Milliarden Pfund einsparen.

Für die britische Autoindustrie sei es eine „finstere Zeit“, sagte David Bailey, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Birmingham, dem „Guardian“. rie

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2019)

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