Vor allem elektrische Motorräder und Roller sorgen für einen Boom bei den Zweiradzulassungen. Gerade junge Menschen greifen zum Motorrad.
Während Neuzulassungen von Pkw in Europa rückläufig sind, liegen die Zulassung von Motorrädern mit 9,1 Prozent im Plus. „Motorisierte Zweiräder erleben ein Comeback im urbanen Bereich“, erklärt Stefan Pierer, Vorstandschef von KTM Industries AG, Europas größtem Motorradbauer. „Das betrifft Roller und E-Bikes und bei Motorrädern eher kleinere und mittlere Hubräume für den Weg zur Arbeit. Wir sehen das quer durch Europa.“
Zweiräder würden wieder vermehrt als Transportmittel gesehen werden und nicht nur für Sport und Freizeit. Neben verstopften Straßen und einer Generation, die weniger Wert auf den Besitz von Autos lege, seien auch sinkende Einkommen in der Mittelschicht ein Grund für den Trend, glaubt der KTM-Chef.
Hersteller Piaggio aus Italien, der Vespa, Moto Guzzi und Aprilia unter seinem Dach vereint, meldet für das erste Halbjahr 2019 einen Anstieg bei seinen Zweiradverkäufen von fast sechs Prozent. BMW lag mit seinen Motorrädern für die sieben Monate bis einschließlich Juli mit 7,3 Prozent im Plus.
Boom der E-Motorräder. Ein großer Teil der Dynamik kommt von elektrischen Modellen. Verkäufe entsprechender Motorräder und Roller sprangen im ersten Halbjahr um 77 Prozent auf etwa 34.000 Stück. Allerdings sind Zweiräder in Europa im Vergleich mit Pkw eine verschwindende Größe: Es werden etwa fünfzehnmal so viele Pkw neu zugelassen wie Motorräder. 2018 waren es eine Million Motorräder. rie
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2019)