Salzburger Festspiele: Ein Großer verabschiedet sich

Maestro Bernard Haitink conducts the Chicago Symphony Orchestra.
Maestro Bernard Haitink conducts the Chicago Symphony Orchestra.(c) Todd Rosenberg Photography/SF (Todd Rosenberg)
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Bernard Haitink, führender Bruckner-Exeget der Gegenwart, dirigierte wohl das letzte Mal bei den Festspielen. Ein besonderer Vormittag.

Das Publikum ließ sich nicht lang bitten, spendete rasch Standing Ovations. Tatsächlich war es Zeuge eines besonderen Vormittags. Sehr wahrscheinlich war es die letzte Möglichkeit, Bernard Haitink bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Vor wenigen Monaten feierte der Niederländer mit Wohnsitz London seinen 90. Geburtstag. Nach seinen sommerlichen Gastspielen mit den Wiener Philharmonikern, denen seit Jahrzehnten seine große Zuneigung gehört, an der Salzach, bei den Londoner „Proms“, schließlich beim Lucerne Festival wird er ein Jahr pausieren. Ob er anschließend noch Engagements annehmen werde, ließ der Grandseigneur offen.

Leicht macht es Haitink dem Publikum mit seinem Rückzug nicht, wie diese Matinee im Großen Festspielhaus zeigte. Langsam bewegte er sich am Stock dem Dirigentenpult zu. Aber kaum dort angekommen, strahlte er eine schier unglaubliche Energie aus. Mit Handbewegungen, wie sie kleiner, effektiver nicht sein könnten, führte er die Philharmoniker, die dabei mit einer auch für sie nicht alltäglichen, hinreißenden Klangkultur aufwarteten. Dazu der eine oder andere Blickkontakt – und schon erstanden außerordentliche Momente. Egal, ob bei Beethovens viertem Klavierkonzert oder bei Bruckners siebenter Symphonie, seit jeher ein Glanzstück in Haitinks weitgespanntem Repertoire.

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