Squid: Der alte Narr mag Sonic Youth!

Squid: „Match Bet“.
Squid: „Match Bet“. (c) beigestellt
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Aus dem schönen Küstenort Brighton kommt das Quintett Squid, das seine Musik so beschreibt: „das Thema von ,Coronation Street‘, von zornigen Kinder auf Flöten gespielt“. EP: „Town Centre“.

Squid: „Match Bet“. Gibt es noch Fans der einst als vorbildlich cool geltenden New Yorker Band Sonic Youth? Wenn ja, sind sie meist wohl auch schon ältere Menschen. Einem solchen widmet Ollie Judge, Sänger der jungen britischen Band Squid, diesen Song: Er sei aus der Perspektive eines geisteskranken, aber harmlosen Sonic-Youth-Aficionados erzählt, mit dem er gern über Glücksspiel, Ihre königliche Majestät und besagte Band geplaudert habe.

Entsprechend manisch und zerrissen ist der Text. Irgendwie geht's um Pferdewetten, doch ein Satz lautet: „Have you ever heard of this band, with a red wire and a blue wire, they all look the same to me.“ Der lässig rasende Rhythmus und ein Gitarrenmotiv erinnern an „Teenage Riot“ von Sonic Youth, im Refrain mischt sich eine erregtes Freejazz-Saxofon ein, dann kommt wieder die Erinnerung an Ex-Teen-Unruhen . . . Eine kluge, so ironische wie freundliche Adresse an die Indie-Pop-Elterngeneration.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2019)

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