Wie eine Eingangstür smart wird

V. l. n. r.: Keypad, Fernbedienung, Nuki-Bridge und das Smartlock für das Türschloss. Das Set kostet rund 400 Euro.
V. l. n. r.: Keypad, Fernbedienung, Nuki-Bridge und das Smartlock für das Türschloss. Das Set kostet rund 400 Euro.(c) Nuki
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Jürgen und Martin Pansy aus Graz entwickelten das Smartlock namens Nuki. Damit lässt sich jede Eingangstür sehr leicht zum Smartdoor umrüsten.

Heutzutage ist alles smart. Wir haben Smartphones, smarte Lautsprecher, smarte Fernseher und manche sogar smarte Kühlschränke. Nur Eingangstüren sind meist nicht smart.

Wem ist das noch nicht passiert. Daheim angekommen stellt man fest, dass der Schlüssel nicht dabei ist, sondern noch im Büro liegt. Wäre es nicht praktisch, die Tür mit dem Handy aufzusperren? Vorausgesetzt es liegt nicht neben dem Schlüssel im Büro. Das geht. Und zwar ohne großen Aufwand. Das Zauberding heißt Nuki und kommt aus Graz.

Vereinfacht gesagt ist das Nuki-Smartlock ein batteriebetriebener Motor für das Türschloss, der über Bluetooth gesteuert wird. Montiert wird das Kastl direkt an den Zylinder des Schlosses. Den Schlüssel steckt man vor der Montage rein. Darauf wird Nuki montiert. Entweder mit Klemmschrauben oder mit einem Kleber. Dann wird der Motor mit einer ausgezeichnet einfachen und intuitiven Smartphone-App konfiguriert. Der Motor testet selbstständig, wie weit er den Schlüssel drehen kann. In erweiterten Einstellungen kann festgelegt werden, ob einfach oder zweifach verriegelt wird. Voilà: Schon ist die Tür smart und lässt sich mit dem Handy auf- und zusperren. Das funktioniert, wenn das Smartphone in Bluetoothreichweite des Nuki ist. Das sind ungefähr zehn Meter.

Ab ins Internet. Aber das geht noch besser. Zum Smartlock kann man auch die Nuki-Bridge bestellen. Sie verbindet das smarte Schloss mit dem Internet. Dadurch kann die Tür auf der ganzen Welt auf- und zugesperrt werden.

Und wer darf die Tür nun bedienen? Alle, die die Nuki-App am Handy installiert und eine Einladung für die Tür haben. Der Nuki-Besitzer kann mit seiner App Einladungen an andere per WhatsApp verschicken. Dabei kann auch festgelegt werden, wer was darf. Zum Beispiel dürfen die Kinder die Tür nur über Bluetooth aufsperren, nicht aber übers Internet.

Noch zwei Erweiterungen bietet Nuki an: Der sogenannte Fob ist eine kleine Fernbedienung für das Smartlock, die auf jeden Schlüsselbund passt. Im Test haben wir den Fob kaum gebraucht. Viel öfter war das Keypad im Einsatz. Das klebt außen neben der Eingangstür und sperrt das Schloss mit einem Zahlencode auf. So öffnet sich die Tür auch, wenn Schlüssel und Handy im Büro liegen geblieben sind.

Innen lässt sich die Tür mit einem großen runden Knopf direkt am Smartlock auf- und zusperren. Und ein witziges Feature gibt es da noch. Ist die Tür versperrt und der Knopf wird zwei Mal gedrückt, entriegelt Nuki die Tür, man geht raus, und sobald die Tür wieder geschlossen ist, sperrt Nuki automatisch zu.

Betrieben wird Nuki – das übrigens für „new key“ steht – von vier AA-Batterien. Ein Stromausfall ist also kein Problem. Wenn die Batterien leer werden, erkennt das das System und alarmiert per Nachricht am Handy.

Nuki und seine perfekte App halten in jedem Fall, was sie versprechen. Einmal ausprobiert, will man die smarte Tür nicht mehr missen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2019)

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