Maria Lassnig: „Es ist die Kunst, die bringt mich nicht ins Grab“

Maria Lassnig: Es ist die Kunst, jaja...
Maria Lassnig: Es ist die Kunst, jaja...(c) ORF
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1919 wurde Maria Lassnig in Kärnten geboren, vor fünf Jahren starb diese große Malerin. Durch ihre kluge Nachlassplanung sicherte sie ihren Ruhm ab. Die Albertina zeigt ab Donnerstag eine Malerei-Retrospektive.

Kommenden Sonntag wäre Maria Lassnig, die bedeutendste Malerin, die Österreich je hatte, 100 Jahre alt geworden. Insgeheim hat man immer damit gerechnet, diesen Geburtstag mit ihr persönlich noch feiern zu können, eine derartige Institution und Konstante war sie in der österreichischen Kunstszene. Mit ihrem Tod im Mai vor fünf Jahren, im Alter von 94, begann somit auch eine Äre zu Ende zu gehen, ein Ende, das mit Franz Wests Tod zwei Jahre davor schon angefangen hatte.

Die Großen der österreichischen Nachkriegskunst sind alt bzw. alt geworden, erstaunlich alt, bedenkt man doch die legendär ausschweifenden Künstlerlebenswandel der 1950er-, 60er- und 70er-Jahre. Trotzdem ist es zuletzt nie ganz so endlos, wie Lassnig es in ihrem herrlichen autobiografischen Trickfilm „Kantate“ 1992 sang: „Und jeder Tag bringt eine neue Wende, es ist die Kunst, die bringt mich nicht ins Grab.“ Ihre Kunst hat sie zumindest bombensicher in die ewigen Museumsgründe eingespeist: Am Donnerstag ist es wieder so weit, da wird die Albertina anlässlich des Jubiläumjahrs eine große Retrospektive eröffnen. In der Basteihalle werden sich 78 Gemälde Lassnigs chronologisch aneinanderreihen, fokussiert auf ihre Erfindung, die Körpergefühlsbilder, von ganz frühen Strichbildern aus den 1950ern bis zu den letzten Leinwänden, in denen sie schonungslos ihren körperlichen Verfall zeigte. Eigentlich eine Kooperation mit dem Stedelijk Museum, ist die Albertina-Schau so eher ein malerisches Konzentrat dieser bislang größten Lassnig-Retrospektive überhaupt, die heuer im Frühjahr mit 250 Exponaten in Amsterdam stattfand.

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