Arbeitsmarkt: Millennials und Generation Z wollen nicht dasselbe

Die Presse
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Erwartungen und Ansprüche der Generation Y und Z unterscheiden sich. Während die einen nach Sicherheit streben, zählt für die anderen der Erfolg.

In fünf Jahren werden am Arbeitsmakt vier unterschiedliche Generationen gleichzeitig tätig sein. Erwartungshaltung und Führungsansprüche werden sich dementsprechend verändern. Das zeigt eine Studie von StepStone und Universum, für die mehr als 10.200 Studierende in ganz Österreich befragt wurden.

Zwischen den Millennials (Jahrgang 1984 bis 1999) und der neu im Arbeitsmarkt angekommenen Generation Z (Jahrgang 1997 bis 2012) bestehen der Studie zufolge gravierende Unterschiede, vor allem im Hinblick auf den Stellenwert, den der Job im eigenen Leben einnehmen soll. Während rund 60 Prozent aller Millennials die oft zitierte Work-Life-Balance wichtig ist, stimmt nur knapp die Hälfte aller Befragten der Jüngeren dieser Aussage zu. Auch die Sinnsuche scheint die jüngere Generation weniger stark umzutreiben: 19 Prozent der Millennials ist wichtig, für eine gute Sache zu arbeiten. Bei der Generation Z sind es nur 14 Prozent.

Jüngere wollen Karriere machen

Für die Jungen wird Erfolg und Karriere wieder wichtiger: Im Unterschied zu ihren Vorgängern streben die nach 1997 geborenen Jugendlichen vermehrt nach Führungspositionen oder einer internationalen Karriere und legen Wert darauf, dass ihre Position eine gute Referenz für künftige Jobs darstellt. Flexible Arbeitsbedingungen und die Unterstützung von Vorgesetzten stehen auf der Wunschliste der Generation Z hingegen weit hinten.

Daniel Hauser, Employer Branding Advisor für Österreich, vermutet darin eine Verschiebung in Richtung monetärer und traditioneller Faktoren. „Wer nach der Jahrtausendwende geboren ist, ist mit dem Platzen wirtschaftlicher Blasen aufgewachsen“, sagt Hauser. „Das verstärkt in jungen Menschen die Suche nach Sicherheit, auch und gerade im beruflichen Bereich“, sagt auch Rudi Bauer, Geschäftsführer von StepStone Österreich.

Nachwuchstalente wollen neue Technologien

Die Arbeit mit neuen Technologien und attraktiven Produkten bzw. Services spielt vor allem bei Studierenden und Absolventen technischer Studienrichtungen der eine große Rolle, ebenso wie ein kreatives und innovatives Arbeitsumfeld. Millennials aus dem IT- und Ingenieursbereich legen hingegen großen Wert auf Weiterbildung, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine angenehme Atmosphäre im Beruf.

„Während Millennials den Umgang mit neuen Technologien erst lernen mussten, kann sich die junge Generation ein Leben ohne Smartphone gar nicht vorstellen“, sagt Bauer. Digital Natives seien es gewohnt, ständig neue Programme und Apps zu nutzen und sich rasch darauf einzustellen. „Das ist für Arbeitgeber eine Chance, wenn sie der Gen Z den Spielraum bieten, sich technologisch auszutoben.“

Hauser zufolge könne gerade der Einsatz neuer Technologien allerdings die Konkurrenz am Arbeitsmarkt verschärfen. Vor diesem Hintergrund sei auch die Suche nach Sicherheit zu verstehen: „Den Jungen dämmert es allmählich, dass die Zeiten von überproportionalen Löhnen vorbei und Ressourcen begrenzt sind. Dazu kommt die schleichende Angst, dass rapide technologische Fortschritte uns die Jobs streitig machen."

Ranking: Große Namen weiterhin an der Spitze

Bei der Frage nach den attraktivsten Arbeitgebern für Studierende und Absolventen bleiben die großen Namen weiterhin an der Spitze: So sind Red Bull, Google und die BMW Group in den Top 3 zu finden. Vor allem Wirtschaftsabsolventen setzen bei der Wahl ihrer Arbeitgeber auf lokale Unternehmen: Unter den ersten 15 sind sieben österreichische Unternehmen vertreten, Voestalpine und die Austrian Airlines sind dabei die größten Gewinner im Ranking.

Top 10 Arbeitgeber Wirtschaft:

Red Bull
Google
BMW Group
Audi
Porsche Group
Austrian Airlines
Raiffeisen Bank International
Microsoft
L’Oréal Group
Außenministerium

Top 10 Arbeitgeber Ingenieure/IT:

Google
Siemens
BMW Group
Audi
Microsoft
voestalpine
Porsche Group
STRABAG
Red Bull
Magna Steyr

(ag.)

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