Schweizer Nationalbank: Negativzins führt nicht zum Bargeld-Horten

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Es sei zu keiner sprunghaften Zunahme der Bargeld-Nachfrage gekommen, so SNB-Präsident Jordan.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht trotz der jahrelangen Negativzinsen in der Schweiz keine sprunghafte Zunahme der Bargeld-Nachfrage. "Wir haben seit wir die Negativzinsen eingeführt haben, nicht eine wesentliche Veränderung festgestellt.

Es gab eine gewisse Zunahme aber nicht eine radikale Verschiebung der Nachfrage", sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Dienstag anlässlich der Präsentation der neuen 100-Franken-Note. Das liege auch daran, dass das Horten von großen Mengen an Bargeld mit Kosten verbunden sei - etwa wenn es darum gehe, eine sichere Aufbewahrung zu gewährleisten. Allerdings sei es nicht von der Hand zu weisen, dass tiefe Zinsen die Nachfrage nach Bargeld steigen ließen, sagte SNB-Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg.

In der Schweiz liegt der Leitzins bei minus 0,75 Prozent. Banken müssen also ab einem gewissen Freibetrag dafür bezahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Diese Kosten reichen sie zunehmend vor allem an reiche Privatkunden mit hohen Bargeldbeständen weiter. Einige Experten halten es für möglich, dass die SNB die Zinsen weiter senkt - um den zuletzt wieder stärkeren Franken zu schwächen. Die nächste reguläre Zinssenkung der SNB findet am 19. September statt.

(APA/Reuters)

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