Wohnungsmarkt: Angebot sinkt, Preise steigen

(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Im Zehn-Jahresvergleich sind die Wohnungspreise in Österreich um stolze 70 Prozent angestiegen. Im ersten Halbjahr 2019 gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 7,6 Prozent.

Der Wohnungsmarkt in Österreich ist in den ersten sechs Monaten 2019 das erste Mal seit sechs Jahren nicht gewachsen, teilt Remax-Immobilien in einer Aussendung mit. Das hat zur Folge, dass die Preise wieder stärker anziehen als im Vorjahr. Käufer mussten beim Wohnungskauf 7,6 Prozent mehr auf den Tisch legen als im Jahr zuvor. Damals gab es einen moderaten Preisauftrieb von einem Prozent zu verzeichnen. In den amtlichen Grundbüchern wurden im ersten Halbjahr 24.865 Wohnungsverkäufe verbüchert, um 1301 Verkäufe oder fünf Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2018.

Die durchschnittlichen Preise für Eigentumswohnungen haben um 14.708 Euro auf 207.183 Euro zugelegt. „Das sind plus 7,6 Prozent zum Vorjahr und sieht auf den ersten Blick natürlich viel aus. Man muss allerdings auch berücksichtigen, dass es zu 2017 “nur” 8,7 Prozent sind, da im Vorjahr der Preisanstieg für Eigentumswohnungen sogar deutlich unter der Inflationsrate lag, warnt Anton Nenning von Remax vor verkürzten Darstellungen. Während die Wohnungspreise in den vergangenen Jahren um 19 Prozent gestiegen sind, ergibt sich im Zehn-Jahresvergleich ein stolzer Anstieg von 70 Prozent.

Die Quadratmeterpreise sind in Österreich durchschnittlich von 3.059 Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres auf 3267 Euro gestiegen. Die typische gehandelte Wohnung ist laut Remax erstmals seit 2014 wieder geringfügig größer geworden: von 66,3 qm auf 67,2  qm. Immerhin so viel wie eine Waschmaschine und ein Trockner nebeneinander Platz benötigen.

In Wien sind die Wohnungspreise über alle Bezirke um sieben Prozent gegenüber 2018 gestiegen. Eine Wohnung kostete im Durchschnitt 236.641 Euro. Die durchschnittliche jährliche Wohnungspreissteigerung in Wien betrug in den letzten zehn Jahren 6,1 Prozent. Überdurchschnittlich angezogen haben die Wiener Eigentumswohnungspreise im unteren Preissegment mit 9,1 Prozent. Das sind um 23,2 Prozent mehr als vor fünf und um 114,3 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Im oberen Preissegment fallen die Steigerungen weit geringer aus: 5,6 Prozent zu 2018, 2,8 Prozent zu vor fünf Jahren und 58,4 Prozent zu vor zehn Jahren.

Im ersten Wiener bezirk liegt der Quadratmeterpreis über 10.000 Euro. Die mit Abstand günstigsten typischen Quadratmeterpreise fanden die Remax-Analysten im ersten Halbjahr 2019 trotz +14,9 Prozent Steigerung in Simmering. Zweitgünstigster Bezirk auf Quadratmeterbasis war Favoriten.

Hier die Wien-Übersicht:

Und hier ein Überblick über die Entwicklung der Qm-Preise bei Wohnungen nach den Bezirken Österreichs:

(c) Remax

(red./herbas)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Studie: Wohnungen in Wien werden teurer und kleiner
Marktstudie

Hohe Bautätigkeit in Wien - Wohnungen werden teurer und kleiner

Gebaut wird vor allem in den Außenbezirken. Der durchschnittliche Kaufpreis ist auf 5340 Euro pro Quadratmeter gestiegen
Immobilien-News

Immobilienkauf: Preisschere schließt sich weiter

Die Kaufpreise in den Inseraten stimmen laut Willhaben meist nicht mit den dann im Grundbuch eingetragenen Summen überein.
Österreich

Mieten 2018 weniger stark gestiegen als 2017

Am deutlichsten haben laut Willhaben-Erhebung die Mietpreise in Simmering und Eisenstadt angezogen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.