Vorerst nur Teilabriss der Wiener Nordbahnhalle

Nordbahnhalle
NordbahnhalleDimo Dimov
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Die einen wollen die Halle im neu entstehenden Nordbahnviertel als Kulturzentrum, den anderen ist sie ein Dorn im Auge: Nun hat sich die Stadt eine „Nachdenkpause“ auferlegt - und gibt den bestehenbleibenden Teil der Halle für eine weitere Zwischennutzung frei.

Ganz still und heimlich, ohne viel Aufhebens, hat die Stadt Wien ein Schild im Nordbahnviertel in Wien-Leopoldstadt aufgestellt, auf dem sie das verkündet, wofür sich eine Bürgerinitiative seit Wochen einsetzt: „Der hintere Teil der Nordbahnhalle bleibt vorerst erhalten“, ist darauf zu lesen. Damit hat die Stadt einer Forderung der „IG Nordbahnhalle“ nachgegeben, nur einen kleinen Teil der Halle abzureißen. Dies ist notwendig, um Platz für die neue Umkehrschleife der Straßenbahnlinie O Platz zu schaffen. Der Rest der alten Lagerhalle, die zuletzt als kultureller Treffpunkt in dem neuen Grätzel fungierte, bleibt vorerst stehen.

„Das Schild steht bereits seit ein paar Tagen", man wollte keine große Sache daraus machen, bestätigt Georg Kehrer, Sprecher von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein im Gespräch mit der „Presse“. Ganz verwunderlich ist die Zurückhaltung der Stadt Wien nicht, befindet sie sich in der Causa doch im Spannungsfeld zwischen zwei recht aktiven Bürgerinitiativen wieder.

Zur Vorgeschichte: Die alte Lagerhalle auf dem Nordbahnhofgelände in Wien-Leopoldstadt hatte sich in den letzten zwei Jahren zu einem kulturellen Zentrum des jungen Stadtviertels entwickelt - angeregt von Studenten der TU Wien, die das Gebäude für ein Forschungsprojekt zur Verfügung gestellt bekommen hatten. Eines war dabei von Anfang an klar: Das Projekt war nur eine Zwischennutzung, die Halle bereits zum Abriss freigegeben. Ende Juni diesen Jahres musste die Halle mitsamt Café, Co-Working-Zone, Gemeinschaftsgärten und Werkstätten geräumt werden.

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