No-Deal-Brexit

Harter Brexit könnte britischer Modeindustrie fast eine Milliarde Euro kosten

(c) Getty Images (WPA Pool)
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Die Modeindustrie trägt zur britischen Wirtschaft jährlich etwa 32 Milliarden Pfund bei und beschäftigt 890.000 Menschen. Aber die Industrie ist auch von Exporten, globalen Lieferketten und internationalen Talentpools abhängig.

Wie geht es für die britische Modeindustrie nach einem harten Brexit weiter? Der britische Moderat, der Fashion Council, hat sich in einem Statement dazu geäußert. Ein No-Deal-Brexit würde der britischen Modeindustrie demnach mindestens 900 Millionen Pfund, umgerechnet etwa 995 Millionen Euro kosten, wie das Branchenmagazin "Business of Fashion" schreibt.

Die Umstellung auf die Regeln der Welthandelsorganisation und strengere Kontrollen in der internationalen Schifffahrt würden die britische Industrie belasten. Der Moderat bittet deshalb um eine Konjunkturfinanzierung, damit die britische Mode auch nach dem Austritt aus der EU wettbewerbsfähig bleibt.

Die Modeindustrie trägt zur britischen Wirtschaft jährlich etwa 32 Milliarden Pfund bei und beschäftigt gut 890.000 Menschen. Aber die Industrie ist auch von Exporten, globalen Lieferketten und internationalen Talentpools abhängig.

Ungewissheit zum Start der London Fashion Week

Am 13. September startet die London Fashion Week, bei der die Frühjahrskollektionen für 2020 gezeigt werden. Wie es weitergeht, weiß man allerdings nicht. Höhere Zölle und logistische Probleme bei dem Transport von Kleidern und Stoffen zwischen dem UK und Kontinentaleuropa werden ein Problem.

„Das Importieren von Samples und serienproduzierter Ware aus der EU könnte zum administrativen Albtraum werden. Kleine Labels haben nicht die Kapazitäten, den bürokratischen Aufwand zu betreiben. Dasselbe gilt für viele der guten Avantgardemagazine. Es ist möglich, dass auch einige von ihnen abwandern“, befürchtet Markus Wernitznig im Gespräch mit dem „Presse Schaufenster". Der Kärntner ist Absolvent des Central-Saint-Martins-Masterstudiengangs, arbeitet als Freelance-Modedesigner in London und in der EU.

Auch für junge Designer aus dem EU-Ausland hängt der Brexit bedrohlich über ihrer eigenen Zukunft. So meint etwa die in London lebende österreichische Schuhdesignerin Carolin Holzhuber: „Lieber ein Hard Brexit als die völlige Ungewissheit und nicht zu wissen, worauf ich mich einstellen muss."

>> Artikel von „Business of Fashion“ 

(chrile )

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