Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt

Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.

Causa Casinos: Bundeskriminalamt zu Besuch im Finanzministerium

Archivbild: Ex-FPÖ-Staatssekretär im Finanzressort
Archivbild: Ex-FPÖ-Staatssekretär im FinanzressortAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Bei einer „Nachschau“ haben Ermittler der Korruptionsstaatsanwaltschaft Unterlagen und E-Mails von Ex-FPÖ-Staatssekretär Hubert Fuchs beschlagnahmt. Hintergrund ist die Bestellung von Casinos-Austria-Finanzvorstand Peter Sidlo.

In die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Malversationen rund um die Bestellung des der FPÖ nahestehenden Managers Peter Sidlo als Finanzvorstand der Casinos Austria kommt Bewegung: Am Mittwochvormittag erhielt das Finanzministerium Besuch von Beamten des Bundeskriminalamts (BKA). Dieses hat im Auftrag der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine sogenannte „Nachschau“ gehalten, wie „Die Presse“ aus Ermittlerkreisen erfuhr.

Dabei seien E-Mails, Terminkalender und Akten des ehemaligen FPÖ-Staatssekretärs im Finanzressort, Hubert Fuchs, angefordert - und auch mitgenommen worden.

Die Causa war durch eine anonyme Anzeige publik geworden, die die eigenartigen Umstände von Sidlos Bestellung anprangerte. Sidlo war einst FPÖ-Bezirksrat und Chef der Investmentgesellschaft Sigma. Er wurde auf einem „blauen“ Ticket - trotz Vorbehalten des zur Suche eingeschalteten Headhunters Egon Zehnder - im März zum Casinos-Finanzvorstand gekürt. Für ihn stimmten im Aufsichtsrat die Vertreter der Republik, die 33 Prozent an dem Glücksspielkonzern hält, und jene der Novomatic, die 17 Prozent besitzt. Die tschechische Sazka Group, mit 38 Prozent größter Aktionär enthielt sich der Stimme.

Die Ermittler interessiert vor allem die Rolle der Novomatic. Die WKStA geht davon aus, dass die Novomatic der FPÖ entgegengekommen sein könnte, um eine Änderung des Glücksspielgesetzes - im Hinblick auf die Vergabe von Onlinelizenzen - zu erwirken. Immerhin war Fuchs im Finanzressort für Glücksspiel zuständig. Dass er auch an einer der größten Glücksspielmessen der Welt im Februar in London teilgenommen hat, verstärkt die schiefe Optik. 

Mehr erfahren