Skistars wie Marcel Hirscher sind in Österreich gefragte Werbeträger. ÖSV-Sportler prägen dieses Geschäftsfeld.
Salzburg. Seriensieger wie Marcel Hirscher sind für die Industrie Gold wert. Der Annaberger, 30, versteht es aber wie kein Zweiter, Medienpräsenz und Social-Media-Aktivität hoch zu halten und Partner zu repräsentieren. Er soll 60 Millionen Euro in zwölf Weltcupsaisonen mit Preisgeldern und Werbedeals verdient haben – besteuert mit zehn Prozent, so ist es für Skifahrer in Österreich ausverhandelt. Und auch die Zeit nach der Karriere ist längst verplant: Atomic, Raiffeisen, Red Bull, Under Armour und Technogym halten ihm die Treue.
Atomic-Chef Wolfgang Mayrhofer spricht diese Partnerschaft ganz offen an: „Wir sind unglaublich happy, dass wir ihn hatten – und setzen diese Zusammenarbeit natürlich fort.“ Denn mit dem Redster-Modell, mit diesem Ski fuhr Hirscher, „wurde eine große Zielgruppe erreicht“. Habe ein Testimonial derart viel Erfolg, vermittle man als Unternehmen dem Konsumenten „ungeheure Kompetenz“. Das oft schon abgeschriebene Geschäft gedeiht: Bei Vorbestellungen liegt die Skifirma aus Altenmarkt im Vergleich zum Vorjahr mit zehn Prozent im Plus.
Fährt Hirscher für KTM die Dakar?
Während der passionierte Motorradfahrer weiterhin vom Start für KTM bei der Dakar Rallye träumt, verbindet ihn auch mit seinem Kopfsponsor weiterhin eine sehr enge Partnerschaft. Ein Jahr laufe die Vereinbarung vorerst fix weiter, verriet Raiffeisen-Werbechef Leodegar Pruschak. Eine Verlängerung sei wünschenswert, der Salzburger sei ein „Volltreffer“, als Sympathieträger und Aushängeschild.
Das ist allerdings auch ein Asset des Skiverbandes ÖSV. Das Marktforschungsinstitut Focus präsentierte unlängst eine Studie zum Sportsponsoring in Österreich. Hirscher wurde darin ein Werbewert von 10,4 Millionen Euro zugewiesen (als erster österreichischer Sportler im zweistelligen Millionenbereich; davon 4,1 Mio. Euro Atomic, 3,1 Mio. Euro Raiffeisen, Komperdell 1,1 Mio. Euro, Rest ÖSV und Red Bull). Imposant ist in diesem Zusammenhang jedoch der Blick auf das Gesamtranking. In den Top 15 thronen 14 Wintersportler, durchbrochen nur von Tennisstar Dominic Thiem, der an zweiter Stelle rangiert. (fin)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2019)