Telefonnummern von 420 Millionen Facebook-Nutzern im Netz entdeckt

Facebook-Daten kamen unverschlüsselt ins Internet
Facebook-Daten kamen unverschlüsselt ins InternetREUTERS
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IT-Sicherheitsforscher hatten eine Datei mit Telefonnummern entdeckt. Sie war unverschlüsselt zugänglich und ist inzwischen entfernt worden.

Telefonnummern von rund 420 Millionen Facebook-Nutzern waren offen im Netz zugänglich. Die Datenbank scheint durch den Missbrauch einer Funktion zur Freunde-Suche per Telefonnummer zusammengestellt worden zu sein. Facebook bestätigte die Echtheit der Daten, erklärte aber, es handle sich um alte Datensätze.

Sie seien wohl gesammelt worden, bevor das Online-Netzwerk im vergangenen Jahr die Möglichkeit abschaltete, Bekannte mit Hilfe ihrer Telefonnummer zu finden. Facebook habe keine Hinweise darauf, dass Accounts gehackt worden seien. Unter den Telefonnummern seien 133 Millionen von Facebook-Nutzern aus den USA gewesen sowie 13 Millionen aus Großbritannien und mehr als 50 Millionen aus Vietnam. Anwender aus Deutschland waren demnach nicht in der Datenbank zu finden, ob österreichische Nutzer betroffen waren, wurde zunächst nicht bekannt.

Die Datei mit den Telefonnummern und der dazugehörigen Facebook-Identifikationsnummer hatte ein IT-Sicherheitsforscher entdeckt und darauf das Technologieblog "TechCrunch" hingewiesen. Sie sei unverschlüsselt zugänglich gewesen und inzwischen entfernt worden. Es ist unklar, wer die Auflistung zu welchem Zweck erstellt und hochgeladen hat. In einigen Fällen seien auch Informationen zum Namen und Geschlecht der Nutzer enthalten gewesen.

Kriminelle könnten Profile kapern

Die Gefahr bei solchen Daten ist, dass Online-Kriminelle sie nutzen könnten, um Account-Passwörter zurückzusetzen und die Profile zu kapern. Facebook hatte bereits im April 2018 eingeräumt, dass die Freunde-Suche nach Telefonnummern dazu missbraucht wurde, Daten abzugreifen, und schaltete die Funktion ab. Die Telefonnummern waren zwar nicht offen sichtbar, konnten aber unter Umständen über automatisierte Anfragen - das "Scraping" - in großem Stil abgerufen werden. Das verstieß gegen die Facebook-Regeln, war aber technisch möglich. Auch bei der Fotoplattform Instagram hat Facebook mit dem "Scraping" öffentlich zugänglicher Profildaten zu kämpfen.

(Facebook-Stellungnahme: "This dataset is old and appears to have information obtained before we made changes last year to remove people"s ability to find others using their phone numbers. The dataset has been taken down and we see no evidence that Facebook accounts were compromised. The underlying issue was addressed as part of a Newsroom post on April 4th 2018 by Facebook"s Chief Technology Officer.")

(APA/dpa)

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