Ärztemangel: Aufstand in Wien

Archivbild: Eine Mitarbeiterin im Wiener KH Nord, das inzwischen "Klinik Floridsdorf" heißt und bald in Vollbetrieb gehen soll.
Archivbild: Eine Mitarbeiterin im Wiener KH Nord, das inzwischen "Klinik Floridsdorf" heißt und bald in Vollbetrieb gehen soll.(c) LUKAS HUTER / APA / picturedesk.com (LUKAS HUTER)
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Die Krankenanstalten-Führung dementiert offiziell einen Personalmangel beim Krankenhaus Nord. Das empört die Gewerkschaft, die eine rasche Eingreiftruppe für das KH Nord fordert.

Wien. Der Ärztemangel, der für lange Wartezeiten auf wichtige medizinische Behandlungen sorgt, lässt die Wogen hochgehen. Nicht nur auf Bundesebene ist er zum Wahlkampfthema geworden, gerade in Wien läuft ein harter Schlagabtausch zwischen Ärztekammer und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) beziehungsweise dessen Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV). Die Kammer warnt vor einem Ärztemangel (nicht nur) im KH-Nord, das inzwischen offiziell „Klinik Floridsdorf“ heißt und in wenigen Wochen in Vollbetrieb gehen soll. Die KAV-Führung stellt diesen Personalmangel vehement in Abrede.

Nun bekommt diese Diskussion eine brisante Facette: Die KAV-Führung hatte in einem offenen Brief empört jeglichen Personalmangel zurückgewiesen. Dieser offene Brief wurde auch im Intranet des KAV veröffentlicht – als Signal nach innen, dass es keinen Personalmangel gibt, wie die Ärztekammer behauptet. Der Schuss ging nach hinten los.

Als Reaktion auf den offenen Brief der KAV-Führung posteten empörte Ärzte: Es gebe klare Beweise für einen Personalmangel; und sie nennen Beispiele wie das Krankenhaus Nord dafür. Ein Mediziner schreibt: „Die Stimmung ist schlecht. Personal fehlt an allen Ecken und Enden.“ Junge, fertig ausgebildete Mitarbeiter würden in Scharen den KAV verlassen. Überstunden zu Zeiten anfallen, zu denen sie verboten sind.

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