Zum elften Mal findet die MQ Vienna Fashion Week statt. Erstmals wird sie von einer Kanzlerin eröffnet.
Dass Brigitte Bierlein ein entspanntes Verhältnis zur Mode pflegt und es ihr Freude bereitet, mit Kleidung als aussagekräftigem Code zu spielen, ist für Beobachter des (nicht nur) politischen Geschehens offenkundig – und zwar seit ihrem ersten öffentlichen Auftritt in dieser neuen Rolle.
Dass Österreichs erste Bundeskanzlerin tatsächlich die MQ Vienna Fashion Week eröffnen soll, ist doch eine kleine Überraschung – schließlich ist die Nähe der heimischen Politik zur Mode (nicht nur was Bekleidungsformen von Politikern betrifft) durchaus ausbaufähig.
Nun wird also die Bundeskanzlerin in einer Presseaussendung der Veranstalter vorab mit Worten zitiert, die erahnen lassen, dass sie bei ihrer Eröffnungsrede die üblicherweise recht verhaltene Ausdrucksweise von Kulturpolitikern und anderen im Modeumfeld auftauchenden Würdenträgern durchaus hinter sich lassen wird.
„Mode ist Kommunikation ohne Worte und ein wichtiges Kulturgut. Sie ist nicht nur Ausdrucksform des eigenen Stils, sondern auch Spiegelbild eines Kollektivs“, sagt Bierlein und unterstreicht damit, was Designer, die sich häufig als Kulturschaffende verstehen, seit Langem postulieren: Bei Mode geht es um mehr als nur das formschöne Kleid, sie durchdringt unsere Gesellschaft auf eine Weise, der sich niemand – auch ein „Modemuffel“ – ganz entziehen kann.
MQ Vienna Fashion Week
Präsentiert von Škoda, findet die Modewoche mit mehr als 70 Shows im Zelt vor dem MQ heuer vom 9. bis 15. September statt, www.mqvfw.com