Robert Mugabe prägte das Schicksal Simbabwes seit der Unabhängigkeit. Um an der Macht zu bleiben, stürzte er sein Land in Gewalt und ins Desaster – bis die Armee 2017 eingriff.
Der Greis hielt viel auf seine Gesundheit, einen asketischen Lebensstil und seinen Draht zu Gott, und als vor drei Jahren Spekulationen über seinen Tod herumgeisterten, beschied Robert Mugabe voreiligen Nachrufern in einer Mischung aus Häme, Hybris und Präpotenz: „Es stimmt: Ich war tot. Aber ich wurde wie immer wiedergeboren.“ Zunehmend abwesend und verwirrt, gezeichnet von Alter und Krankheit, inszenierte er wie zum Trotz seine Geburtstage in bunter Aufmachung als Volksfeste in Fußballstadien, dass viele Simbabwer dachten, der „Big, Old Man“ würde ewig leben und nie von der Macht weichen.
Freitagfrüh verkündete Emmerson Mnangagwa, sein langjähriger Intimus und Nachfolger als Präsident, schließlich doch den Tod von „Comrade Bob“ im Alter von 95 Jahren, und er würdigte ihn als „Ikone des Freiheitskampfs“ und als „Panafrikaner“. Wie so oft in den vergangenen Jahren hatte sich Mugabe in monatelange medizinische Behandlung in Singapur begeben; den Ärzten dort vertraute er mehr als jenen in seiner Heimat. Gegen den biologischen Lauf der Dinge konnten aber auch sie nichts ausrichten.