Mit fast 38 Jahren könnte Serena Williams zur ältesten Grand-Slam-Siegerin werden — wenn sie ihre Emotionen im Zaum halten kann.
Die alteingesessenen US-amerikanischen Tennisjournalisten wissen nie genau, wie oft sie noch die Chance bekommen, Serena Williams zu befragen. Vor dem Finale der US Open, das am Samstag (22 Uhr, live Eurosport) in Flushing Meadows über die Bühne geht, hat der Superstar alle Medientermine abgesagt. Volle Konzentration auf das Endspiel. Und wer weiß schon, wie oft die fast 38-Jährige noch nach New York zurückkehrt. Entsprechend thematisch weitreichend waren auch die Fragen in der Pressekonferenz nach Serenas klarem Halbfinalsieg gegen Jelina Switolina.
Hier im Arthur Ashe Stadion, der weltgrößten Tennisbühne, gewann Serena mit 17 Jahren 1999 ihren ersten Grand-Slam-Titel. Nun, 20 Jahre später, steht sie vor ihrem 24. Turniersieg auf dieser Ebene. Damit würde sie mit der Australierin Margaret Court gleichziehen, niemand − ob Mann oder Frau− hat mehr Grand Slams gewonnen. „Es ist schon unglaublich“, antwortet sie im Interviewraum Nummer eins auf die Aufforderung, ihre Laufbahn zu reflektieren. „Meine Karriere umspannt nicht eine Ära, sondern gleich fünf.“