Reglos in der Wiese

Expedition Europa: Ultramarathon im Südburgenland.

Hinter den sieben Bergen, zwischen 77 mal 77 mugeligen Steilhügeln, wo der Südrand der österreichischen Randregion Burgenland an den Nordrand der slowenischen Randregion Prekmurje stößt, lebt in einem alten Zollhaus der Spitzenkandidat der Christlichen Partei Österreichs. Die CPÖ ist so randständig, dass sie diesmal nur im Burgenland kandidieren kann. Für den Einzug in den Nationalrat bedürfte sie mehrerer Wunder.

Letztes Wochenende war ich unten. In Kalch, 200 Einwohner, endete „Race across Burgenland“, mit 218 Kilometern der härteste Ultramarathon Österreichs, von der slowakischen an die slowenische Grenze. Ich fuhr sogleich auf die slowenische Seite. Ihre Dörfer waren nicht größer, sie feierten das 100-Jahr-Jubiläum des verspäteten Beitritts von Prekmurje zum SHS-Staat, ihr Dialekt klang wie Schwedisch mit estnischem Akzent. Der Wirt von Sotina schenkte mir vom hellroten Mischwein Cviček ein und erklärte die relative Armut von Prekmurje mit dem überstrengen slowenischen Naturpark-Regiment: „Drüben ist auch Naturpark, aber die Österreicher dürfen Flachdächer haben, wir nicht.“

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