Schreddern, Hacken, Diskutieren: Auch wenn die halbe Republik in Aufregung versinkt, die Positionen der Parteien in den Umfragen sind wie einbetoniert.
Neos-Generalsekretär Nikola Donig präsentierte Donnerstagabend in kleiner Runde Umfragezahlen, die der Meinungsforscher Peter Hajek für die Neos erhoben hat. Diese stammen von Anfang August und zeigen bei diversen Fragestellungen ein recht eindeutiges Bild. Abgesehen davon, dass die Neos selbstredend ganz passabel liegen, zeigt sich vor allem eines: Die ÖVP liegt deutlich voran, nicht nur in der Sonntagsfrage an sich, sondern auch in diversen Parametern, die diese stützen.
Die zweitplatzierte SPÖ hingegen hat keine allzu guten Karten: Bei der Frage, wer für die Wähler prinzipiell wählbar sei, liegt die SPÖ bei 34 Prozent. Die ÖVP kommt auf 52 Prozent. Sogar die Neos kommen auf 48. Auch die Themenlage spricht nicht gerade für die SPÖ: Thema Nummer eins in der Neos-Umfrage ist das Klima, also etwas für die Grünen, gefolgt von der Zuwanderung, das ist das Terrain von ÖVP und FPÖ.
Die Schlussfolgerung aus Sicht des Auftraggebers ist naheliegend: Man brauche die ÖVP nicht mehr zu wählen, sie sei ohnehin klar Erster, man könne also ruhig den Neos die Stimme geben. Und diese liegen bei den Second-Choice-Wählern, also jenen, die die Neos als zweite Präferenz nach ihrer Stammpartei angeben, tatsächlich sehr gut. Die zweite, allgemeinere Conclusio liegt aber ebenso auf der Hand – und zwar nicht erst durch diese Umfrage: Es gibt dieses Mal kein Kanzlerduell. 2017 gab es noch eines.