Sebastian Ehrensberger macht in Westendorf als einziger Käser Broda.
„Vom Ausschauen her ist der nicht so spektakulär wie ein Laib Käse“, sagt Sebastian Ehrensberger, als er einen Sack aus dem Kühlraum holt. Drinnen befindet sich eine Spezialität des Tiroler Brixentals: Brodakäse.
Der Broda, wie die Einheimischen ihn nennen, ist eng verwandt mit dem Tiroler Graukäse und wie dieser ein Sauermilchkäse aus Magermilch – allerdings nicht formstabil, sondern bröselig und von daher tatsächlich nicht sehr ansehnlich. Gegessen wird er üblicherweise nicht frisch – sondern als Fülle der sogenannten Brodakrapfen, die in der Region wie auch der Käse selbst Kultstatus besitzen: halbrunde, in Fett herausgebackene Taschen, die bei Festen, am Bauernmarkt und am Almabtrieb überall zu finden sind.