Große Soli in Grafenegg

Tabea Zimmermann.
Tabea Zimmermann.(c) imago/Emmanuele Contini (Emmanuele Contini)
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Das Concertgebouw Orchester mit Tabea Zimmermann, die Tonkünstler mit Hornist Stefan Dohr.

In den jüngsten internationalen Orchesterrankings lag das Amsterdamer Concertgebouw-Orchester stets vorn, dicht gefolgt von den Wiener und Berliner Philharmonikern. Zu danken ist dies seinen profunden Chefdirigenten in den vergangenen Jahrzehnten: Bernard Haitink, Riccardo Chailly, vor allem Mariss Jansons. Orchestererzieher, die stets verstanden, den typischen Klangcharakter dieses traditionsreichen Orchesters zu wahren.

Wer der nächste Musikchef sein wird, nachdem man sich schon vor geraumer Zeit von Jansons' Nachfolger Daniele Gatti, mittlerweile Musikdirektor der Römischen Oper, getrennt hat? Noch laufen Gespräche. Ob man für diese vakante Chefposition auch Tugan Sokhiev, der die Amsterdamer im Grafenegger Auditorium dirigierte, in Betracht zieht? Seit 2008 steht der aus Nordossetien stammende Dirigent an der Spitze des renommierten Orchestre National du Capitole de Toulouse, von 2012 an wirkte er für vier Jahre als Chefdirigent des Deutschen Symphonieorchesters Berlin. Bereits seit 2014 ist der demnächst 42-Jährige, der regelmäßig bei den Wiener und Berliner Philharmonikern gastiert, Musikdirektor des Moskauer Bolshoi-Theaters. Vornehmlich russische Werke umfasst seine Diskografie. Dass er sich auf dieses Repertoire exzellent versteht, machte er auch bei diesem Auftritt deutlich: bei Tschaikowskis in unseren Breiten nur selten aufgeführter erster Symphonie, „Winterträume“. Souverän und ohne jeden Anflug von Sentimentalität führte er die mit zahlreichen Soli prunkenden Musiker durch dieses gleichermaßen von weiträumiger Poesie, tänzerischem Charme und mitreißender Attitüde bestimmte, viersätzige g-Moll-Werk.

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