Die Schamanen von Tuwa: Die Kraft des Schwarzen Bären

In gutem Kontakt mit den Geistern: Chef-Schamane Kara-ool Doptschun-ool, genannt Schwarzer Bär, in seiner Praxis in der tuwinischen Hauptstadt Kysyl.
In gutem Kontakt mit den Geistern: Chef-Schamane Kara-ool Doptschun-ool, genannt Schwarzer Bär, in seiner Praxis in der tuwinischen Hauptstadt Kysyl.(c) REUTERS (Ilya Naymushin)
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Sie sollen Krankheiten heilen, die Geldbörse füllen und überhaupt Glück im Leben bringen: Menschen in Tuwa vertrauen auf Schamanen.

Im Kommunismus mussten die Schamanen in Tuwa im Geheimen praktizieren. Nur „in der Nacht“ hätten seine Großeltern den Menschen geholfen, erinnert sich Kara-ool Doptschun-ool. Die sibirischen Heiler wurden von der Sowjetmacht verfolgt. Heute ist das anders. „Jetzt heilen wir auch tagsüber“, sagt der 72-Jährige, der über die Grenzen der kleinen Republik bekannt ist.

Auch russische Metropolenbewohner vertrauen heutzutage auf den Rat des Schamanen: Sinnsuche verknüpft sich mit der Maxime „zurück zur Natur“. Doptschun-ool, ein korpulenter Mann mit einem Ring an jedem Finger, trägt den Titel „Höchster Schamane Tuwas“ und residiert in einem abgewohnten Holzhaus im Zentrum Kysyls. Im Hof glost ein Feuer, eine Katze schleicht über das Gelände. Das Haus ist eine Art Gemeinschaftspraxis, in der mehrere Schamanen ihre Heilkünste anbieten. Im Zimmer des Chef-Schamanen hängen Holzmasken und Federschmuck, der Kopf eines zähnefletschenden Bären und eines Wildschweins. Auf dem Tisch türmen sich Steinchen und Tierklauen.

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