Die SPÖ setzt im Wahlkampf zunehmend auf das Thema Frauen. Und will nun mit Verschärfungen die Lohnschere etwas weiter schließen.
Eigentlich müssen Männer und Frauen für gleiche Arbeit in Österreich gleich verdienen. Zu diesem Zweck müssen Unternehmen seit 2011 Einkommensberichte erstellen. Allerdings erst ab 150 Mitarbeitern und auch dann werden die Zahlen nur intern dem Betriebsrat vorgelegt. Die Konsequenzen bei Ungleichbehandlung? Sind überschaubar. Auch deshalb, weil die Berichte nicht konkrete Gehälter, sondern nur zusammengefasste Durchschnittsentgelte von Frauen und Männern in den jeweiligen Verwendungsgruppen ausweisen. Zuschläge, die oft wesentlicher Gehaltsbestandteil sind, werden zudem nicht erfasst.
Die SPÖ will das nun ändern. Vorbild ist für Pamela Rendi-Wagner Island. Dort wurde heuer Unternehmen gesetzlich verboten, Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit ungleich zu bezahlen - Sanktionen inklusive. Ab 25 Beschäftigten müssen isländische Unternehmen ihr Einkommensschema einer staatlichen Zertifizierungsstelle vorlegen. Dabei werden nicht nur gleiche Jobs, sondern „gleichwertige Jobs“ verglichen, d. h. solche, die zwar verschieden, aber von Belastung und Ausbildungsniveau her gleich sind. Kann die Firma Unterschiede nicht sachlich rechtfertigen und behebt die kritisierten Punkte nicht innerhalb einer Frist, werden künftig (ab dem Jahr 2022) 400 Euro pro Tag als Strafe fällig. Für Mitarbeiter(innen), die sich diskriminiert fühlen, bedeutet das Gesetz quasi eine Beweislastumkehr.