Das Comeback der britischen Liberaldemokraten

Die neue Parteichefin Jo Swinson.
Die neue Parteichefin Jo Swinson. (c) REUTERS (HENRY NICHOLLS)
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Die Partei positioniert sich unter ihrer Chefin Jo Swinson als Heimat der Brexit-Gegner.

London. In all den Turbulenzen der britischen Innenpolitik dieser Tage gibt es einen klaren Gewinner: Die Liberaldemokraten feiern ein glänzendes Comeback. „Wir stehen dafür ein, den Brexit zu stoppen und eine liberalere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen“, lautet die klare Botschaft der neuen Parteichefin Jo Swinson. Ihre Amtsübernahme erfolgte einen Tag vor der Wahl von Boris Johnson zum Vorsitzenden der Konservativen und war entsprechend überschattet. Nun könnte es sein, dass die 39-jährige Schottin zuletzt lacht.

Denn Swinson und ihre Partei profitieren von der Radikalisierung, die Premier Johnson forciert. 52 Prozent der Wähler sehen nach einer aktuellen Umfrage die oppositionelle Labour Party als „extrem“ an. Nach drei Jahren unter der Führung des Protestpolitikers Jeremy Corbyn und seinem alt-marxistischen Politbüro ist das wenig verwunderlich. Ein echter Einschnitt aber ist, dass 46 Prozent nach den jüngsten Ereignissen auch die Konservativen für „radikal“ halten.

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