Österreichs größte Bebenübung

Internationale Zusammenarbeit bei der großteils von der EU finanzierten Übung.
Internationale Zusammenarbeit bei der großteils von der EU finanzierten Übung.(c) JAKOB GRUBER / APA / picturedesk (JAKOB GRUBER)
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Bei der bisher größten Übung des Roten Kreuzes wird Eisenerz vier Tage Schauplatz einer simulierten Katastrophe – mit eingestürzten Bauten und brennenden Autos.

Wien. Das Übungsszenario ist dramatisch: Ein Erdbeben in Eisenerz fordert mehr als 1000 Tote. 300 Menschen sind noch unter Trümmern verschüttet. Gebäude und Infrastruktur sind massiv beschädigt, es gibt in weiten Teilen des Bezirkes Leoben keinen Strom, keine Nahrung und kein Wasser. Die lokalen Einsatzkräfte sind überfordert, Hilfe vom EU-Katastrophenschutz wird in die steirische Stadt geordert.

Am Mittwoch, mit symbolträchtigem Datum 11. September, startet das Rote Kreuz die Bundesübung „Ironore“ – die größte dieser Art, die in Österreich jemals stattfand. Denn geübt wird nach dem „Sandbox-Ansatz“ – das heißt, die Einsatzkräfte müssen spontan und eigenständig auf simulierte Katastrophensituationen reagieren. Die Übungsleiter greifen nur bei Bedarf ein. „Das ist ein schwieriger, aber besonders realistischer Ansatz, bei dem die Helfer am meisten lernen“, so Stefan Müller, Sprecher des Rote Kreuzes.

Die Übung dient außerdem zur Testung neuer technischer Werkzeuge. Dazu gehört etwa ein ferngesteuertes Flugzeug, mit dem man die Lage besser erheben können soll. Und mithilfe einer Simulationssoftware sollen Einsatzkräfte Extremsituationen in der virtuellen Realität üben können.

1 Wie wird die Übung im Detail ablaufen?

Genauere Infos liegen der „Presse“ vor. Damit die Übung wie geplant gelingen kann, sollen aber noch keine Details nach außen dringen – die Einsatzkräfte sollen schließlich spontan handeln. So viel kann verraten werden: Geübt wird in entgleisten Eisenbahnwaggons, zerstörten Häusern, Höhlen und Tunnels, in denen auch Autos brennen. Mittwochmittag beginnt das „Erdbeben“, und der EU-Katastrophenschutz wird alarmiert. Ab Donnerstagmittag gibt es dann etwa 30 verschiedene Übungsszenarien. Für Freitag ist der größte Einsatz geplant, am Samstag endet die Übung dann. Einsatzkräfte aus vier weiteren Nationen – Slowenien, Ungarn, Polen und Deutschland – nehmen teil. Außerdem werden bis zu 300 Freiwillige benötigt. Rollenspieler mit aufgeschminkten Wunden werden aus einem der Szenarien geborgen. Dazu werden eigene Leerräume in Trümmer eingebaut, in denen die Personen platziert werden. „Man legt sich aber erst kurz vor dem Durchbruch der Bergungskräfte hinein, niemand muss stundenlang ausharren“, sagt Müller. Für alle Freiwilligen gibt es dann am Samstag ein Essen aus der Feldküche.

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