Thailand: Haftbefehl gegen Thaksin wegen Terrorismus

Thailand Haftbefehl gegen Thaksin
Thailand Haftbefehl gegen Thaksin(c) REUTERS (DAMIR SAGOLJ)
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Der thailändische Ex-Premier gilt als Mitorganisator der Proteste in Bangkok, die vergangene Woche nach einem Armee-Einsatz beendet wurden. Thaksin Shinawatra befindet sich im Exil.

Ein Gericht in Bangkok hat am Dienstag einen Haftbefehl gegen den früheren thailändischen Regierungschef Thaksin Shinawatra erlassen. Es folgte damit einem Antrag der Regierung. Thaksin gilt als Mentor und Mitorganisator der Demonstrationen, die vergangene Woche mit einem Armee-Einsatz beendet wurden. Das Militär hatte Thaksin 2006 nach Korruptionsvorwürfen gestürzt.

"Aufgrund der Beweise, die wir vorgelegt haben, geht das Gericht davon aus, dass Thaksins Verhalten Terrorakte und Gewalt gefördert hat", sagte der stellvertretende Chef der nationalen Polizei (DSI), Narat Savetnant. Thaksin floh vor einer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs ins Exil. Er lebt überwiegend in Dubai. Er reist unter anderem mit Pässen aus Nicaragua und Montenegro.

Regierung: Demonstranten wollten Chaos erzeugen

Nach Überzeugung der Regierung wurden die eigentlich friedlichen Demonstranten von militanten Aktivisten unterwandert, die Sicherheitskräfte und möglicherweise Zivilisten gezielt angriffen und Chaos erzeugen wollten. In ihrem Lager wurden nach der Militäraktion zahlreiche Waffen gefunden.

Regierungschef Abhisit Vejjajiva hat diese Aktivisten als Terroristen bezeichnet. Bei den Protesten der Opposition kamen mehr als 80 Menschen ums Leben. Die Regierung schätzt die wirtschaftlichen Schäden auf 150 bis 200 Milliarden Baht (bis zu fünf Milliarden Euro).

Thaksin Shinawatra

Thaksin Shinawatra war von 2001 bis 2006 Premier Thailands. Er ist die Galionsfigur der Rothemden, die am Mittwoch nach blutigen Unruhen ihre Proteste in Bangkok beendeten. Thaksin besitzt einen montenegrinischen, einen ugandischen und einen nicaraguanischen Reisepass, hält sich die meiste Zeit aber angeblich in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf.

(APA/dpa)

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