Kapsch will gegen Kündigung des deutschen Maut-Vertrags vorgehen

Georg Kapsch: Dankbarkeit bekommen Sie in der Politik sowieso nicht
Georg Kapsch: Dankbarkeit bekommen Sie in der Politik sowieso nichtAPA/BARBARA GINDL
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"Wir schauen, dass wir das bekommen, von dem wirglauben, dass es uns zusteht“, sagt der Chef des Mautsystemeanbieters Kapsch TrafficCom.

Der börsenotierte Mautspezialist Kapsch TrafficCom will die Kündigung der Verträge für die deutsche Pkw-Maut nicht einfach hinnehmen. "Dankbarkeit bekommen Sie in der Politik sowieso nicht. Wir schauen, dass wir das bekommen, von dem wir glauben, dass es uns zusteht", sagte Firmenchef Georg Kapsch am Dienstag auf der Aktionärsversammlung des Unternehmens.

Details wollte der Manager mit Verweis auf die bis Monatsende aufrechten Verträge nicht nennen. Er wolle schließlich die Chancen in einem künftigen Verfahren nicht gefährden, sagte Kapsch, dessen Familie über Stiftungen die Mehrheit an der Firma hält. Deutschland hatte nach dem Nein des Europäischen Gerichtshofs zur Pkw-Maut die Verträge mit Kapsch sowie dem Ticketvermarkter Eventim gekündigt.

Die in Medien genannte Entschädigungsforderung in Höhe von 300 Mio. Euro wollte der Kapsch-Chef nicht bestätigen. "Die Werte, die in Zeitungen kursieren, sind nicht von uns", sagte er. Auch welche Kosten die Kündigung der Verträge mit sich bringe, wollte der Manager nicht nennen. Er räumte aber ein, dass im ersten Quartal 2019/20 eine Rückstellung in Höhe von zwei Millionen Euro vorgenommen worden sei. Die Frage eines Aktionärs, ob mit weiteren Rückstellungen zu rechnen sei, ließ er unbeantwortet. "Wir werden die Berechnungen nach dem 30. September machen".

Von deutschen Verträgen wolle der Kapsch-Chef auch künftig nicht die Finger lassen. "Irgendwann wird in Deutschland wieder eine Maut ausgeschrieben und wir werden uns dann auch bewerben", sagte Kapsch.

(APA/Reuters)

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