Harald Vilimsky, Ehrenretter einer "Grande Dame", in der "ZiB 2"

Rücktrittsaufforderung der ÖVP an Stenzel wies er empört zurück: Harald Vilimsky war zu Gast in der "ZiB 2".
Rücktrittsaufforderung der ÖVP an Stenzel wies er empört zurück: Harald Vilimsky war zu Gast in der "ZiB 2".(c) Screenshot ORF
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Der FPÖ-Generalsekretär war wieder einmal bei Armin Wolf, um über die Abgrenzung zum rechten Rand zu debattieren. Die Argumente für Ursula Stenzel waren eher wirr.

Wenn Harald Vilimsky in der „ZiB 2“ auftritt, kann man sich auf ein eher raues Gespräch einstellen, in dem die Worte "absurd" und "Vorwürfe" eine zentrale Stellung einnehmen. Besonders, wenn Armin Wolf den FPÖ-Generalsekretär befragt. Das war auch gestern wieder so, als Vilimsky zur Rettung der Ehre von Ursula Stenzel ausrückte. Die FPÖ-Politikerin, die das interessante Amt einer nicht amtsführenden Stadträtin innehat, war ja am Samstag bei einer Identitären-Veranstaltung aufgetreten. Und dafür heftig kritisiert worden.

Die fast ritterliche Unterstützung für Stenzel kam schon am Wochenende. Dabei hatte FPÖ-Chef Norbert Hofer zuvor eine recht deutliche rote Linie in Bezug auf die Identitäre Bewegung gezeichnet. Kein Parteimitglied solle an einer Kundgebung der Gruppe teilnehmen oder andere Berührungspunkte damit haben. Wie das mit Stenzels Rede vor Identitären zusammenpasse, fragte also Armin Wolf in der "ZiB 2" am gestrigen Montag.

Keine einfache Lage für Vilimsky, immerhin ist Stenzels Anwesenheit so belegt wie die Rolle der Identitären an dem Fackelmarsch: Der Mann, der die Veranstaltung organisiert und angemeldet hat, ist einer der zwei Vorstände der Identitären. Angesichts dessen argumentierte Vilimsky recht wirr (irgendwie wusste man nicht, dass die Identitären den Marsch organisierten und irgendwie waren auch nur ein paar Identitäre als Zuseher dabei). Er stilisierte Stenzel zu einer Grande Dame, wobei unklar blieb, ob als Grande Dame des ORF oder der Politik. Generell aber seien die Vorwürfe, Stenzel würde sich im rechten Sumpf bewegen, einfach unredlich, so Vilimsky - schließlich sei sie "eine 74-jährige Dame". Nun ja: Wenn eine Handlung mit Verweis auf das Alter abgetan wird, kann eine Ehrenrettung auch schnell nach hinten losgehen.

P.S. Natürlich durfte bei Vilimsky auch ein Angriff auf den ORF nicht fehlen: Als Wolf ihm eine Liste von Rechtsaussagen-Äußerungen von FPÖ-Funktionären vorhielt, wurde er ungehalten. Es sei nicht einzusehen, dass drei Wochen vor der Wahl nicht über wichtige Themen geredet werde, sondern ein solches "Amalgam von Lokalfunktionären herangezogen" werde. Und prinzipiell sah Vilimsky die Nähe der Identitären zu jenem Fackelmarsch (oder auch zum Magazin "Info Direkt", in dem die FPÖ groß inseriert) doch auch eher als eine Unterstellung des ORF.

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