Die neue EU-Kommission: Ein Umbruch in Brüssel

Die künftige Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, hat neue Ressorts in der EU-Verwaltung geschaffen.
Die künftige Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, hat neue Ressorts in der EU-Verwaltung geschaffen.(c) imago images / Belga (THIERRY ROGE)
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Sie ist plötzlich werte- und sicherheitsorientiert, hat mehr Sozial- als Christdemokraten. Und sie ist trotzdem unpolitischer.

Brüssel/Wien. Österreichs Übergangsregierung kann aufatmen. Die neuerliche Bestellung von Johannes Hahn zum EU-Kommissar hat sich letztlich bezahlt gemacht. Und das nicht unbedingt im wörtlichen Sinne, sondern wegen der Bedeutung seines künftigen Postens als Haushaltskommissar. Er wird die Verhandlungen über den künftigen Budgetrahmen der EU für 2021 bis 2027 leiten – eine der größten, aber auch schwierigsten Aufgaben im gesamten Team.

Sonst wartet die Zusammensetzung der neuen Kommission gleich mit mehreren Überraschungen auf: Sie wird ein weit größeres politisches Spektrum abdecken als bisher. Das verringert den Einfluss der Christdemokraten und erhöht jenen von Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen. Europas Sozialdemokraten (10) stellen diesmal die meisten Kommissare – sogar mehr als die EVP (9). Erstmals wird mit dem 28 Jahre jungen Litauer Virginijus Sinkevicius auch ein grüner Vertreter in das Berlaymont-Gebäude einziehen. Dass erstmals fast gleich viele Frauen wie Männer nominiert wurden, war das ausdrückliche Ziel der designierten deutschen Kommissionspräsidentin.

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